Nürnberg. In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen höher als in Westdeutschland. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der Anteil der Frauen in Chefetagen blieb in den vergangen Jahren fast unverändert.
Der Anteil der Frauen in Chefetagen ist in den vergangenen vier Jahren fast unverändert geblieben. Nur die - allerdings auch weit zurückliegenden - Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten holten deutlich auf, wie eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor.
Das IAB, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört, befragte 16.000 Unternehmen repräsentativ. Demnach erhöhte sich mit Blick auf alle Betriebe der Frauenanteil in der ersten Führungsebene von 2008 bis 2012 lediglich marginal von 25 auf 26 Prozent. Nur in Großbetrieben mit 500 und mehr Beschäftigten gab es einen deutlichen Anstieg.
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Der Frauenanteil von lediglich neun Prozent im Jahr 2008 stieg dort bis 2012 auf 19 Prozent und damit mehr als das Doppelte. Auf der zweiten Führungsebene erhöhte sich der Frauenanteil bezogen auf alle Betriebe auf zuletzt 38 Prozent, nach 35 Prozent im Jahr 2008.
Cheffinen arbeiten besonders häufig im Gesundheitswesen
Chefinnen sind der Studie zufolge besonders häufig in Dienstleistungsbereichen wie Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht zu finden. Auch hier bleibe aber ihr Anteil hinter dem Beschäftigtenanteil der Frauen in der Branche zurück: In der ersten Führungsebene betrage der Frauenanteil 46 Prozent, in der zweiten Führungsebene 70 Prozent. Der Beschäftigungsanteil der Frauen liege aber bei 76 Prozent.
In Ostdeutschland ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen laut IAB höher als in Westdeutschland. Der Unterschied betrage auf der ersten Führungsebene sechs Prozentpunkte und auf der zweiten zehn. Der Frauenanteil an den Führungspositionen der ersten und zweiten Ebene liege im Osten damit bei gut 30 oder 46 Prozent.
Beachtlich nannten die Verfasser der Studie, dass auf der zweiten Führungsebene in Ostdeutschland der Anteil von Frauen im Jahr 2012 erstmals über ihrem Beschäftigtenanteil gelegen habe. Dabei handele es sich jedoch nur um eine Differenz von einem Prozentpunkt.
Dem IAB zufolge gibt es kaum Unterschiede zwischen dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft. Zwar liege der Führungsanteil von Frauen in der ersten Führungsebene mit 38 Prozent um zwölf Prozentpunkte höher als in der Privatwirtschaft. Dieser Unterschied hebe sich aber dadurch auf, dass der Beschäftigungsanteil von Frauen mit 60 Prozent zu 43 Prozent im öffentlichen Sektor höher liege. (afp)