Berlin. Die Stiftung Warentest bleibt dabei: Sie habe in Ritter-Sport-Schokolade künstliches Aroma gefunden, obwohl “natürlich“ draufsteht. Ritter hatte eine einstweilige Verfügung gegen die Tester erwirkt - doch die sind hartnäckig und wollen selbst vor Gericht gehen.

Im Streit mit dem Schokoladen-Hersteller Ritter Sport will die Stiftung Warentest am umstrittenen Testergebnis der überprüften Nuss-Schokolade festhalten. Gegen eine mutmaßlich von dem Unternehmen erwirkte einstweilige Verfügung wolle die Organisation vorgehen, kündigte eine Warentest-Sprecherin am Freitag in Berlin an.

Bisher sei die Verfügung zwar noch nicht eingetroffen, "wir haben uns aber schon jetzt festgelegt, dass wir in jedem Fall dagegen vorgehen werden, weil wir sicher sind, dass wir bei unserer Einschätzung bleiben können", sagte die Sprecherin weiter.

Stiftung Warentest hatte 26 Nuss-Schokoladen getestet

Ritter Sport hatte am Donnerstag mitgeteilt, das Münchner Landgericht habe die Behauptung verboten, wonach das Unternehmen chemisch hergestelltes Aroma in seiner Voll-Nuss-Schokolade verwendet.

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Diese Behauptung hatte die Stiftung Warentest in der vergangenen Woche aufgestellt, als sie die Testergebnisse von 26 Nuss-Schokoladen veröffentlicht hatte.

Nach Auffassung der Tester führt Ritter Sport Verbraucher damit in die Irre: Auf der Schokoladen-Verpackung deklariere der Hersteller "Natürliches Aroma", in Wirklichkeit aber nutze er chemisch hergestelltes Aroma, hatten die Tester erklärt.

Ritter Sport beruft sich auf seinen Aroma-Lieferanten

Ritter Sport weist dies zurück. Der Aromahersteller, mit dem das Unternehmen zusammenarbeite, habe per Garantieerklärung bestätigt, dass der genutzte Stoff "ein natürlicher Aromastoff ist, der aus Pflanzen in einem physikalischen Verfahren gewonnen wird", teilte das Unternehmen mit. Das Testresultat der Stiftung Warentest sei daher "falsch". (afp)