Berlin. .

Mehrere Hersteller von Elek-tro-Fahrrädern wehren sich gegen einen Test-Bericht der Stiftung Warentest. Die Verbraucherorganisation hatte im Mai ihren Report über E-Bikes mit überwiegend schlechten Noten veröffentlicht. Diese Ergebnisse seien teilweise falsch, erklären nun die Firmen Biketech, Bosch und Derby Cycle. Sie machen dafür auch mangelhafte technische Prüfverfahren der Stiftung verantwortlich. In einem Fall hat diese ihre Kritik inzwischen relativiert.

Alle anderen Kritikpunkte zu Mängeln an den Fahrrädern hält die gemeinnützige, öffentlich geförderte Verbraucherorganisation aber aufrecht, sagte Mitarbeiter Kolja Oppel gegenüber dieser Zeitung.

Die Stiftung hatte 16 der sogenannten Pedelecs getestet – Räder, die mit unterstützendem Elektromotor bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell sein dürfen. Nur zwei Gefährte schnitten mit dem Urteil „Gut“ ab. Neun erhielten dagegen die Note „Mangelhaft“, weil beispielsweise die Rahmen oder die Lenker unter Dauerbelastung brachen. Hinzu kamen schlechte Bremsen und andere Defekte.

Die Testergebnisse haben die Hersteller durch eigene technische Kontrollen überprüft. Dabei stellten sie fest, dass zwei Räder von Kalkhoff und Pegasus den Funkverkehr von Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen entgegen der Behauptung der Stiftung doch nicht störten. Diese Einschätzung hat Warentest kürzlich korrigiert. „Die Fahrräder Kalkhoff Impulse Premium i8R und Pegasus Premio E8 überschreiten zwar die gesetzlichen Grenzwerte für funkstörende Beeinflussungen, eine Störung der Funkdienste von Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen erscheint allerdings unwahrscheinlich, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat.“

Keinen Kompromiss gibt es hingegen in dem anderen Fall, den vor allem die betroffene Firma Biketec aus der Schweiz kritisiert. Warentest hatte festgestellt, dass bei dem teuren, auch in Deutschland häufig benutzten Biketec-Modell Flyer C5R Deluxe die sogenannten „Ausfall-Enden“ am Rahmen unter Dauerbelastung brachen. Dabei kritisiert Biketec Fehler beim Versuchsaufbau. „Durch Nachtests konnten wir die Ergebnisse der Stiftung Warentest eindeutig widerlegen“, sagte Biketec-Geschäftsführer Kurt Schär. Er verlangt eine Richtigstellung. Dazu ist die Organisation aber nicht bereit. Biketec prüft nun eine Klage auf Schadensersatz.

Streitigkeiten zwischen Firmen, die sich benachteiligt fühlen, und der Stiftung Warentest kommen immer wieder vor. Die Stiftung untersucht die Produkte nicht selbst, sondern beauftragt Labore.