Berlin. . Haben Großbanken in Europa beim Gold- und Silberpreis getrickst? Die Finanzaufsicht Bafin und andere europäische Behörden wollen das laut einem Medienbericht jetzt prüfen. Ins Visier der Finanzaufseher ist auch die Deutsche Bank geraten.

Neben dem Zins-Skandal und möglichen Manipulationen am Währungsmarkt prüfen die Finanzaufsichtsbehörden auch die Prozesse bei der Preisfestlegung für Gold und Silber. Die Prüfungen richten sich nach einem Bericht des "Wall Street Journal Deutschland" gegen eine Hand voll europäischer Banken, die traditionell die Richtwerte für die Edelmetallpreise festlegen, darunter auch die Deutsche Bank.

"Die Bafin schaut sich neben (den Referenzzinssätzen) Libor und Euribor auch andere Benchmark-Prozesse wie das Gold- und Silberpreisfixing bei einzelnen Banken an", erklärte ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in Bonn. Die Untersuchungen dauerten an. Zum Stand der Untersuchungen und zu den betroffenen Banken könne sich die Behörde mit Blick auf die Verschwiegenheitspflicht nicht äußern.

Auch interessant

Nach Angaben der Zeitung prüft auch die Aufsicht in Großbritannien die Vorgänge. Die Preise für die beiden Edelmetalle werden täglich in London festgelegt. Beim Goldfixing sind neben der Deutschen Bank auch die britische Barclays, Bank of Nova Scotia, HSBC und Société Générale dabei. Die Deutsche Bank ist auch beim Silberfixing vertreten. Die zweimal täglich festgelegten Preise sind in dem Multi-Millarden-Markt Richtschnur für zahlreiche Marktteilnehmer wie Edelmetallhändler, Rohstoffunternehmen, Finanzinstitute und Zentralbanken. (dpa)