Berlin. Der Unternehmer Ingo Kramer ist neuer Arbeitgeber-Präsident. Der 60-Jährige wurde am Montag einstimmig von der Mitgliederversammlung zum Nachfolger von Dieter Hundt gewählt, teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin mit.

Der Bremerhavener Familienunternehmer Ingo Kramer ist neuer Chef der Arbeitgeber-Lobby in Deutschland. Der Dachverband BDA wählte den 60-Jährigen am Montag für zwei Jahre zum neuen Präsidenten und Nachfolger von Dieter Hundt, der nach 17 Jahren aus dem Amt scheidet.

Kramer gehört dem Präsidium der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) seit zehn Jahren an und ist seit 2011 BDA-Vizepräsident. Der Wirtschaftsingenieur leitet seit rund 30 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter den weltweit tätigen Anlagenbauer J. Heinr. Kramer. Er führt das Familienunternehmen mit rund 260 Mitarbeitern in dritter Generation.

Kramer gilt als Tarifexperte

Kramer gilt als erfahrener Tarifexperte - von 2001 bis 2011 war er als Verhandlungsführer für die Tarifpolitik der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie mitverantwortlich. Er ist Präsident des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, der Unternehmensverbände im Bundesland Bremen und der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven.

Ein langjähriger Weggefährte beschreibt den Vater von vier Kindern als "Familienunternehmer, wie man ihn sich in Deutschland vorstellt". Er sei innovativ, flexibel, grundsolide und zeige gesellschaftliches Engagement. "Kramer hat ein gewinnendes und charmantes Auftreten, kann aber auch knallhart Position beziehen."

Erster großer Auftritt mit Bundespräsident Gauck

Seinen ersten großen öffentlichen Auftritt als BDA-Präsident hat er gleich am Dienstag vor rund 1500 Gästen beim jährlichen Arbeitgebertag in Berlin mit Bundespräsident Joachim Gauck, EZB-Direktor Jörg Asmussen, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und EU-Kommissar Günther Oettinger. Mit Spannung wird erwartet, wie sich Kramer zu umstrittenen Themen wie Mindestlohn, Steuererhöhungen und Energiewende äußert. Kramers Vorgänger Hundt tritt mit 75 Jahren ab. (rtr)