Stuttgart. Der Machtkampf zwischen dem Ehrenrat des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart und dem Aufsichtsratschef Dieter Hundt ist beendet. Der umstrittene Aufsichtsratsboss legt sein Amt nieder.
Wie Dietmar Hundt am Montag mitteilte, werde er sein Mandat mit sofortiger Wirkung niederlegen. "In der Aufsichtsratssitzung des VfB Stuttgart 1893 e.V. am 11. Juni 2013 habe ich mitgeteilt, dass ich spätestens Ende Juni 2013 über meine Entscheidung hinsichtlich meiner Aufsichtsratstätigkeit beim VfB Stuttgart informieren werde", wird Hundt auf der Internetseite der Schwaben zitiert. Der 74-Jährige dankte der "Vereinsführung, Gremien sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des VfB Stuttgart, ebenso meinen Kollegen des Aufsichtsrats für die langjährige erfolgreiche Tätigkeit."
Im April hatte der Arbeitgeberpräsident Hundt nach dem Rücktritt von VfB-Präsident Gerd Mäuser noch angekündigt, bis 2014 an seinem Posten festhalten zu wollen. Zuletzt hatte sich die Anzahl Gegner von Hundt, der den umstrittenen Mäuser bei der Wahl vor zwei Jahren gegen alle Widerstände durchgedrückt hatte, immer mehr vergrößert.
Kandidatensuche gestaltet sich schwierig
Vorstand Ulrich Ruf und Sport-Vorstand Fredi Bobic hätten den Rücktritt "mit großem Respekt" zur Kenntnis genommen. "Im langjährigen und von großer Verbundenheit geprägten Wirken von Prof. Dr. Dieter Hundt führte er den VfB auf einem erfolgreichen Weg", sagte Ruf. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Schmidt ergänzte: "Jetzt gilt es, in der gesamten VfB Familie geschlossen zusammenzurücken, um die Herausforderungen, die uns in naher und ferner Zukunft bevorstehen, gemeinsam zu meistern."
Derweil gestaltet die Suche nach einem neuen Präsidenten, der auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins am 22. Juli gewählt werden soll, äußerst kompliziert. Ex-Präsident Erwin Staudt hatte bereits abgewunken, auch die Kandidaten Wolfgang Kuhn, Hermann Ohlicher und Dieter Hoeneß stehen einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten zufolge nicht zur Verfügung. (sid)