San Francisco. In zwei Wochen ist es soweit: Dann wagt der Kurznachrichtendienst Twitter den Sprung an die Börse. Die Aktien sollen beim Handelsdebüt in New York zwischen 17 und 20 Dollar kosten. Der Börsen-Fehlstart des Netzwerk-Rivalen Facebook lässt Twitter vorsichtiger vorgehen.

Der Kurznachrichtendienst Twitter nimmt Fahrt in Richtung Börse auf. Das US-Unternehmen kalkuliert für seine Neuemission nun mit einem Erlös von bis zu 1,6 Milliarden Dollar, wie aus einem aktualisierten Börsenprospekt vom Donnerstag hervorgeht. Anfang Oktober war Twitter zunächst von lediglich einer Milliarde Dollar ausgegangen. Das in San Francisco ansässige Unternehmen strebt eine Bewertung an der Börse von knapp elf Milliarden Dollar an. Die Prognosen einiger Analysten hatten im Vorfeld bis zu 15 Milliarden Dollar gereicht. Es ist der größte Börsengang eines Internet-Unternehmens seit Facebook vor etwa anderthalb Jahren. Zugleich könnte Twitter mit dem Börsengang den Weg für andere Internet-Unternehmen wie den chinesischen Alibaba -Konzern ebnen.

Die Twitter-Aktien sollen zwischen 17 und 20 Dollar kosten. Bei dem IPO werden 70 Millionen Anteilsscheine angeboten, wie aus dem Prospekt weiter hervorgeht. Zudem stehe bei starker Nachfrage eine Mehrzuteilungsoption von 10,5 Millionen Dividendenpapieren zur Verfügung. Der Sprung auf das Handelsparkett wird für den 7. November erwartet. Einen Tag zuvor dürfte das 2006 gegründete Unternehmen den Ausgabepreis für die Aktien bekanntgeben. Die Twitter-Scheine sollen an der New Yorker Börse Nyse unter dem Kürzel "TWTR" gehandelt werden.

Twitter auch bei Papst und Obama beliebt

Der Kurznachrichtendienst geht mit tiefroten Zahlen an die Börse. Ähnlich wie damals das Online-Netzwerk Facebook muss auch Twitter noch Zweifel an seinem Geschäftsmodell ausräumen. Werben kann der Kurznachrichtendienst mit deutlich steigenden Umsätzen.

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Facebook und Twitter verdienen Geld mit Werbung - und dafür ist entscheidend, wie viele Menschen regelmäßig die Dienste nutzen. Zuletzt waren es bei Twitter monatlich im Schnitt 231,7 Millionen, deutlich mehr als noch vor drei Monaten. Die Nutzer wählen sich vor allem mit ihren Smartphones und Tablet-Computern ein.

Das kann Twitter zu Geld machen: Der Kurznachrichtendienst, der auch bei Papst Franziskus und US-Präsident Barack Obama sowie bei Schauspielern und Politikern beliebt ist, erwirtschaftet immer mehr Umsatz mit Werbung für mobile Geräte. Inzwischen kommen 70 Prozent der Erlöse aus diesem Geschäft - vor drei Monaten waren es noch 65 Prozent. (rtr)