Nürnberg. In Deutschland arbeiten immer mehr Menschen in Teilzeit. Das belegt eine aktuelle Studie. 2012 war jeder fünfte neue Job eine Teilzeitstelle. Eingestellt wurden vor allem Frauen und Arbeitslose. Die Forscher warnen jedoch vor den Risiken.

2012 war jede fünfte neu besetzte Stelle eine Teilzeitstelle. Wie das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag mitteilte, wurden drei Viertel dieser Teilzeitstellen mit Frauen besetzt.

Bei neuen Stellen mit weniger als 20 Wochenstunden waren sogar 85 Prozent Frauen. Öfter als bei Vollzeitstellen wurden zudem Arbeitslose eingestellt: Laut IAB waren acht Prozent der neu eingestellten Teilzeit-Beschäftigten vorher länger als ein Jahr arbeitslos, bei Vollzeitstellen nur zwei Prozent.

Weitere 14 Prozent der neuen Teilzeitbeschäftigten kamen der Studie zufolge aus der sogenannten Stillen Reserve, zu der etwa Menschen gehören, die zwar auf Arbeitssuche sind, aber nicht als arbeitslos gemeldet sind.

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Teilzeitarbeit könne für Beschäftigte also durchaus von Vorteil sein, urteilen die Forscher. Sie könne nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, sondern auch "den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen".

Risiko der Altersarmut wird durch Teilzeit erhöht

Der erleichterte Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt dürfe sich jedoch "nicht zur Teilzeitfalle entwickeln", warnen die Forscher. Ein dauerhafter Verbleib in Teilzeitarbeit führe zu geringeren Rentenanwartschaften und erhöhe das Risiko der Altersarmut.

Ein weiterer Nachteil von Teilzeitarbeit: Teilzeitbeschäftigte schließen laut der Studie öfter als Vollzeitbeschäftigte befristete Arbeitsverträge ab und werden unter ihrer Qualifikation beschäftigt. Für die Studie wertete das IAB ausschließlich sozialversicherungspflichtige Stellen aus, Minijobs wurden nicht berücksichtigt. (afp)