Frankfurt. Der Aufschrei war groß, doch verhallt er offenbar ohne nachhaltige Wirkung: Auch der Pferdefleisch-Skandal lässt die Deutschen nicht vom Tiefkühlessen lassen. Die Branche rechnet mit einem im Vergleich zum Markt überdurchschnittlichen Wachstum und einem guten Jahresergebnis.

Trotz des Pferdefleisch-Skandals zu Jahresbeginn rechnet die deutsche Tiefkühlbranche in diesem Jahr mit einem besseren Geschäft als 2012. Die Menge verkaufter Produkte im Lebensmitteleinzelhandel werde voraussichtlich um ein Prozent steigen, teilte das Deutsche Tiefkühlinstitut am Mittwoch in Berlin mit. Auch der Umsatz mit Tiefkühlware werde sich erhöhen. Der Tiefkühlmarkt wachse "überdurchschnittlich". Die Geschäftszahlen für die erste Jahreshälfte versprächen ein "gutes Jahresergebnis".

Fertiggerichte hätten nach dem "schwierigen Jahresbeginn fast wieder das Vorjahresniveau" erreicht, teilte das Tiefkühlinstitut mit. Die Nachfrage nach Tiefkühl-Pizza wachse weiter. Insgesamt würden Deutschlands Verbraucher in diesem Jahr pro Kopf voraussichtlich 41,1 Kilogramm Tiefkühlprodukte verzehren und damit 100 Gramm mehr als noch 2012.

Pferdefleisch-Skandal hat die Verbraucher verunsichert

Der Pferdefleisch-Skandal zu Jahresbeginn hatte für Verunsicherung bei vielen Verbrauchern geführt. Anteile von Pferdefleisch, die nicht auf den Verpackungen ausgewiesen waren, waren in verschiedenen Fertigprodukten gefunden worden - unter anderem in Tiefkühl-Lasagne. Supermarkt-Ketten zogen aber auch andere Produkte im Zusammenhang mit dem Skandal aus dem Verkehr wie Tiefkühl-Cannelloni oder Dosen-Ravioli und -Gulasch.

Im Deutschen Tiefkühlinstitut sind Unternehmen der Tiefkühlbranche zusammengeschlossen. Dazu zählen unter anderem Nahrungshersteller, Kühlhausbetreiber oder Kältetechnik-Firmen. (afp)