München. . Stellenabbau bei Siemens: Der Konzern will in der Bahnsparte kräftig Stellen abbauen. Die Rede ist von mehr als zehn Prozent der Arbeitsplätze. Die Hälfte der Streichungen seien am Standort Erlangen geplant. Aber auch in NRW hat Siemens Produktionsstätten.

Siemens will in seiner kriselnden Bahnsparte mehr als zehn Prozent der rund 6000 Arbeitsplätze abbauen. Bundesweit sei der Wegfall von 700 Arbeitsplätzen geplant, sagte der Sprecher der IG Metall Bayern Hagen Reimer am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Am Standort Erlangen sei die Streichung von 340 Stellen bereits mit dem Betriebsrat vereinbart, an anderen Standorten werde noch verhandelt. In NRW hat der betroffene Konzernbereich Siemens Mobility Standorte in Krefeld-Uerdingen und in Wegberg.

Reimer bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstag). Reimer zufolge ist der Stellenabbau Teil des Umbauprogramms, das noch von Ex-Siemens-Chef Peter Löscher auf den Weg gebracht worden war.

"Deshalb war uns der Stellenabbau seit etlichen Monaten bekannt, trotzdem ist er natürlich unerfreulich", äußerte sich Reimer. Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht zwar nicht kommentieren, sagte aber, er gehe in die richtige Richtung. Die Informationen seien gut recherchiert und stammten aus internen Unterlagen.

Siemens will auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten

Bislang ist lediglich bekannt, dass der Dax-Konzern bis 2014 Kosten von 6,3 Milliarden Euro einsparen will, um wieder zurück in die Spur zu kommen. Bereits seit längerem wird darüber spekuliert, dass über 10 000 Stellen bedroht sein könnten. Der neue Vorstandschef Joe Kaeser hatte zuletzt angekündigt, dass er sich das Programm "Siemens 2014" anschauen und im Herbst präzisieren werde.

Die Bahnsparte war unter anderem wegen Lieferproblemen bei Hochgeschwindigkeitszügen in die Verlustzone gerutscht. Nach Angaben des Gewerkschafts-Sprechers hat Siemens den jetzt vom Jobabbau betroffenen Mitarbeitern attraktive Bedingungen für Vertragsauflösungen geboten. Ein Teil der Stellenstreichungen werde über natürliche Fluktuation erfolgen. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden. (dpa)