München. Siemens schraubt seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr wegen hausgemachter Probleme und der schwachen Industriekonjunktur zurück. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft werde sich nach Konzernangaben dem unteren Ende der angepeilten Spanne von 4,5 bis 5 Milliarden Euro annähern.
Der Elektrokonzern Siemens kappt nach einem Ergebniseinbruch und Umsatzrückgang im zweiten Quartal seine Prognose. Bisher wollte Siemens im fortgeführten Geschäft im Gesamtjahr (30. September) 4,5 bis fünf Milliarden Euro verdienen, nun geht das Unternehmen nur noch davon aus, sich dem unteren Ende der Spanne anzunähern, wie Siemens am Donnerstag in München mitteilte.
Beim Umsatz stellt sich der Konzern nun auf einen moderaten Rückgang ein. Bisher wollte sich Siemens beim Umsatz den 78,5 Milliarden Euro aus dem Vorjahr annähern.
Zwischen Januar und März sackte das Ergebnis der vier Sektoren von Siemens um 29 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro ab. Der Umsatz ging um sieben Prozent auf 18 Milliarden Euro zurück.
Belastungen durch verspätete Auslieferung von Hochgeschwindigkeitszügen
Neben einem schwierigen Marktumfeld litt Siemens unter weiteren Belastungen durch die verspätete Auslieferung von Hochgeschwindigkeitszügen und durch die Probleme bei der Anbindung von Windparks auf hoher See. Der Gewinn der fortgeführten Aktivitäten blieb dagegen unter anderem dank Verbesserungen beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks mit 982 Millionen (Vorjahreszeitraum: 979 Mio) Euro stabil.
Lichtblick war der Auftragseingang. Getrieben von Großaufträgen, unter anderem für Züge, legte der Bestelleingang im zweiten Quartal um 20 Prozent auf knapp 21,5 Milliarden Euro zu. Konzernchef Peter Löscher sprach von einem "gemischten Bild". Umso mehr konzentriere man sich nun auf die konsequente Umsetzung des Unternehmensprogramms, mit dem Siemens bis 2014 insgesamt 6 Milliarden Euro einsparen will. (dpa)