Berlin. Waschmaschinen und Geschirrspüler werden teurer: Anbieter von Hausgeräten aus Deutschland wollen gestiegene Personal- und Energiekosten zumindest teilweise an die Verbraucher weitergeben. Die Menschen seien aber bereit, für ein schönes Zuhause Geld auszugeben, sagte der Siemens-Hausgeräte-Geschäftsführer.
Die deutschen Hausgerätehersteller wollen wegen gestiegener Personal- und Energiekosten höhere Preise verlangen. "Wir werden im nächsten Jahr die Preise leicht erhöhen", sagte Miele-Chef Reinhard Zinkann am Mittwoch im Vorfeld der Elektronikmesse IFA. Zahlen nannte er nicht. Die gestiegenen Herstellungskosten seien aber nicht ganz über höhere Preise auszugleichen, sagte Zinkann, der auch Branchensprecher im Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) ist.
Siemens-Hausgeräte-Geschäftsführer Roland Hagenbucher kündigte Aufschläge von bis zu 2,9 Prozent für November an. Kunden seien aber bereit, für ein schönes Zuhause Geld auszugeben. "Es wird hochwertiger gekauft." Auf der IFA wollen die Hersteller mit Geräten punkten, die weniger Energie verbrauchen und sich einfach bedienen lassen.
1493 Aussteller bei der IFA
Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) zeigen von diesem Freitag an 1493 Aussteller ihre Neuheiten aus der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie neue Hausgeräte. Das sind etwa vier Prozent mehr Aussteller als im Vorjahr. Die Ausstellungsfläche wuchs um zwei Prozent auf 145 000 Quadratmeter.
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Wie andere Branchen spüren die Hersteller in Europa die Wirtschaftskrise. Nach Zahlen des Marktforschers GfK sank die Nachfrage nach Haushaltsgroßgeräten in einigen südeuropäischen Ländern im ersten Halbjahr 2013 stark. "Wir haben an Spanien und Griechenland keine Freude", sagte Zinkann mit Blick auf die Euro-Krisenländer. Dagegen habe sich der Export in Länder wie Australien, die USA und Russland gut entwickelt.
Miele-Geschäftsführer mit Umsätzen zufrieden
Der Branchenverband ZVEI erwartet, dass der Hausgerätemarkt nach einem leichten Minus 2012 in diesem Jahr um drei bis vier Prozent auf mehr als 180 Milliarden US-Dollar wachsen wird. Als weltweite Trends sieht der Verband häufigeres Wäschewaschen, wachsenden Kaffeekonsum und in den Industrieländern Kochen und Küchendesign.
Mit Mieles Umsätzen am deutschen Markt zeigte sich Geschäftsführer Zinkann zufrieden. Im Geschäftsjahr 2012/2013 steigerte das Unternehmen aus Gütersloh seinen Umsatz um 3,8 Prozent auf 3,15 Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte man ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. (dpa)