Berlin. . Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin stellen Hersteller die neuesten Entwicklungen der Elektronikindustrie vor: hochauflösende Fernseher, Smartphones, Tablets. Die IFA läuft vom 6. bis 11. September in Berlin. Wir stellen schon jetzt vor, was es dort zu sehen geben wird.

Sie haben sich gerade einen neuen Fernseher gekauft? Mit HD, hoch auflösendem Bild also? Schlecht, ganz schlecht. Ist doch längst überholt, Schnee von gestern. Ultra-HD sollte es schon sein. Ist jedenfalls der Trend auf der Internationalen Funkausstellung (IFA), die am Freitag in Berlin beginnt.

Ultra-HD – auch UHD oder nach der Zahl der nahezu 4000 waagerechten Pixel auch 4k genannt – stellt das Bild vierfach schärfer dar als Full-HD. Sehr scharf also. Deshalb kann man näher an den Bildschirm herangehen, ohne dass etwas verschwimmt. Macht natürlich niemand, wäre ja wie erste Reihe im Kino. Rasierplatz. Deshalb argumentieren die Anbieter von UHD-Fernsehern mittlerweile auch anders. Bei gleichem Abstand zum TV kann man die Bildschirmgröße verdoppeln ohne an Qualität zu verlieren – sofern man eine Wand hat, auf der so viel Platz ist.

„Aus unserer Sicht gibt es Risiken“

Wirklich zukunftssicher sind die ersten UHD-Geräte allerdings noch nicht. „Aus unserer Sicht gibt es Risiken“, warnt Rainer Schäfer, Geschäftsfeldleiter Fernsehen beim Institut für Rundfunktechnik (IRT). Weil es abgesehen von der Auflösung kaum Standards bei Anschlüssen oder Decoder-Chips gibt. So etwas kann ein teures Gerät schnell zum Staubfänger machen, wie einst schon stolze Käufer eines Betamax-Videorecorders gemerkt haben. Frühestens Ende dieses Jahres, so der Experte weiter, könnten Standards verabschiedet werden.

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Nutzen lässt sich die neue Technik aber selbst dann noch nicht. Es gibt nämlich bisher weltweit so gut wie kein Filmmaterial, das in 4k gedreht worden ist. Und es gibt auch keine Geräte, die solches Material abspielen könnten. Noch ist die Anschaffung eines UHD-Fernsehers für die meisten Menschen ungefähr so sinnvoll, wie ein Heizer auf der E-Lok.

Die scharfen Bilder kosten sehr viel

Zumal die scharfen Bilder ihren Preis haben. Ein 55 Zoll (ca. 140 Zentimeter) großes Model kostet derzeit bei den großen Herstellern rund 5000 Euro. Spitzenmodelle mit rund 215 Zentimetern Bildschirmdurchmesser das Fünf- bis Siebenfache.

Die so genannten OLED-Fernseher mit gewölbtem Bildschirm sind nicht viel günstiger. Weil sie aus Organic Light Emitting Diodes bestehen – also aus organischen, halbleitenden, selbstleuchtenden Materialien – ist ihr Bild deutlich kontrastreicher. Mit 55-Zoll-Bildschirm muss man dafür derzeit noch zwischen 8000 und 10 000 Euro bezahlen. Die Zahl der Kunden dürfte überschaubar bleiben.

Smartphones sind jetzt fast so groß wie Tablets

Aber es gibt ja auch noch etwas anderes zu sehen in Berlin. Smartphones etwa, die mit 5,5 bis 6,4 Zoll großen Displays fast so groß sind wie kleine Tablets und die deshalb auch Phablets heißen. LG nennt das seine „Optimus G Pro“, Samsung hat es „Galaxy Mega“ getauft und Sonys wird unter dem Namen „Xperia Z Ultra“ verkauft. Für Menschen mit etwas klobigen Fingern sind sie alle ideal, für normale Hosentaschen dagegen weniger geeignet.

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Ein weiterer Trend sind flexible Geräte mit Touchbedienung. Samsung etwa stellt mit dem Touch-Monitor SC770 24 Zoll (60,96 cm) seinen ersten für Windows 8 optimierten Touch-Monitor vor, der sich drehen und wenden lässt, wie ein Tablet. Und auch HP hat mit dem Slate 21 einen All-in-one-Rechner vorgestellt, der mit Android läuft und sich fast flach wie ein Tablet auf den Tisch legen lässt. Das Transformer Aio von Asus kann noch mehr. Steckt man es in eine Docking-Station wird aus dem Android-Tablet ein Windows-Rechner. Einen Namen für die neuen Zwitter gibt es natürlich auch: Convertibles.

Samsung will Smart Watch zeigen

Kommen wir noch einmal zu Samsung: Die Koreaner wollen in Berlin erstmals ihre neue Smart Watch zeigen. Das Gerät heißt Galaxy Gear, viel mehr weiß man noch nicht. Nach bislang unbestätigten Berichten soll die Uhr ein berührungsempfindliches Display etwa in der Größe von 2,5 Zoll, integrierte Lautsprecher sowie eine Kamera haben. Möglicherweise wird sie auch über einen Beschleunigungssensor verfügen, über den sie etwa automatisch aktiviert werden könnte, sobald sie zu den Augen des Nutzers geführt wird, vermuten Marktbeobachter. Vermutungen, die Smart Watch werde ein flexibles Display haben, hat Samsung allerdings eine Absage erteilt.

Und dann wäre da Poppi. Poppi ist eine Lampe, die twittern kann. Sie meldet sich bei ihrem Besitzer, wenn das Leuchtmittel kaputt ist. Was sich aber auch auf herkömmlichem Weg feststellen lässt. Sie geht dann nämlich nicht mehr an.

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