Singapur. Der drohende Militärschlag gegen Syrien verunsichert Anleger an der Wall Street. Investoren zögen das Thema mittlerweile stärker in Betracht als bislang, berichten Analysten. Das wirkt sich auch auf den Ölpreis auf, der an der New Yorker Börse auf ein 18-Monats-Hoch kletterte.

Der sich abzeichnende Militäreinsatz gegen Syrien hat den Ölpreis kräftig nach oben getrieben. In Asien kletterte der Preis für die wichtigste in New York gehandelte Sorte "Light Sweet Crude" am Mittwoch zeitweise um rund drei Dollar auf 112,23 Dollar pro Barrel (159 Liter), die Nordseesorte Brent wurde zwischenzeitlich für 117,22 Dollar pro Barrel gehandelt. In New York war der Preis für "Light Sweet Crude" am Dienstag auf ein 18-Monats-Hoch geklettert.

Ein Militäreinsatz in Syrien könnte die Ölförderung in Nahost und den Transport des Rohstoffs stören. In der Region werden 35 Prozent des weltweit produzierten Öls gefördert. Analysten sehen besonders Pipelines durch Angriffe gefährdet. Syrien selbst hingegen ist kein großer Ölproduzent.

Anzeichen für Militäreinsatz in Syrien mehren sich

Derzeit mehren sich die Anzeichen für einen Militäreinsatz mehrerer Staaten gegen Syrien wegen des mutmaßlichen Giftgas-Einsatzes in dem Bürgerkriegsland ab. Es gebe keinen Zweifel daran, dass Damaskus chemische Waffen eingesetzt habe, sagte US-Vizepräsident Joe Biden am Dienstag.

"Der Präsident denkt und ich denke, dass diejenigen, die chemische Waffen gegen wehrlose Männer, Frauen und Kinder einsetzen, dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollten und müssen." US-Präsident Barack Obama telefonierte mit Staats- und Regierungschefs in Großbritannien, Australien, Kanada und Frankreich. (rtr/afp)