Burbank. Walt Disney ist und bleibt eine gut geölte Unterhaltungsmaschine. Vor allem die Fernsehsender, Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffe erweisen sich einmal mehr als Geldbringer. Dagegen hatte Walt Disney bei seinen neuesten Kinostreifen kein glückliches Händchen.

Der Unterhaltungskonzern Walt Disney trifft weiterhin den Geschmack der Massen. Das macht sich in den Geschäftszahlen bemerkbar. Vor allem die Fernsehsender, Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffe warfen im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) mehr Geld ab als im Vorjahreszeitraum. Auf der Negativseite standen fehlende Kinohits sowie ein höherer Verlust in der Internet- und Spielesparte.

Disney konnte seinen Umsatz insgesamt um 4 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar (8,7 Mrd Euro) hochschrauben. Der Gewinn stieg leicht um 1 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Dollar. "Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen", sagte Konzernchef Robert Iger am Dienstag am Firmensitz im kalifornischen Burbank.

Flaggschiff ist der Fernsehsender ABC – Höhere Ticketpreise in US-Parks

Vor allem die ESPN-Sportsender warfen mehr Geld ab, unter anderem wegen höherer Werbeeinnahmen. Flaggschiff des Konzerns ist ABC. Die Fernsehsparte erwirtschaftet annähernd die Hälfte des Gesamtumsatzes, gefolgt von den Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffen. Die Gäste zahlten in den zwei großen US-Parks in Florida und Kalifornien höhere Ticketpreise und gaben mehr Geld für Essen und Trinken aus.

Star Wars wird Disney

Disney kauft Lucasfilm für 3,1 Milliarden Euro. Den Angaben zufolge soll Lucas den Konzern bei der Entwicklung der neuen Folgen beratend unterstützen. Der Handlungsstrang für die nächste Trilogie sei bereits von Lucasfilm weitgehend ausgearbeitet worden. Episode 7 befinde sich bereits in einem frühen Entwicklungsstadium, sagte Iger.
Disney kauft Lucasfilm für 3,1 Milliarden Euro. Den Angaben zufolge soll Lucas den Konzern bei der Entwicklung der neuen Folgen beratend unterstützen. Der Handlungsstrang für die nächste Trilogie sei bereits von Lucasfilm weitgehend ausgearbeitet worden. Episode 7 befinde sich bereits in einem frühen Entwicklungsstadium, sagte Iger. © Getty Images
Disney-Vorstand Robert Iger und George Lucas bei der Vertragsunterzeichnung.
Disney-Vorstand Robert Iger und George Lucas bei der Vertragsunterzeichnung. © REUTERS
Die Firma Lucasfilm spiegele
Die Firma Lucasfilm spiegele "die außergewöhnliche Leidenschaft, Vision und Erzählkunst ihres Gründers, George Lucas, wider", sagte der Disney-Vorstandsvorsitzende Robert Iger. © Getty Images
Er habe bereits vor anderthalb Jahren mit ihm über eine mögliche Übernahme gesprochen. Die Entscheidung sei aber erst vor kurzem gefallen, sagte Iger.
Er habe bereits vor anderthalb Jahren mit ihm über eine mögliche Übernahme gesprochen. Die Entscheidung sei aber erst vor kurzem gefallen, sagte Iger. © REUTERS
George Lucas mit einer der Schlüsselfiguren aus Star Wars
George Lucas mit einer der Schlüsselfiguren aus Star Wars "Darth Vader". © AP
Kult: Eine Szene aus dem ersten Film der Star Wars Reihe
Kult: Eine Szene aus dem ersten Film der Star Wars Reihe "Krieg der Sterne, Eine neue Hoffnung" aus dem Jahr 1977 mit Mark Hamill als Luke Skywalker. © © Lucasfilm LTD. & TM.
1980 kommt der zweite Teil mit dem Titel
1980 kommt der zweite Teil mit dem Titel "Star Wars, Das Imperium schlägt zurück" in die Kinos. © © Lucasfilm LTD. & TM.
Auch die neuen Star Wars Filme sind Klassenschlager. Wie
Auch die neuen Star Wars Filme sind Klassenschlager. Wie "Star Wars Episode I - Die dunkle Bedrohung" aus dem Jahr 1999. Der ... © Fox/© Lucasfilm LTD. & TM.
Schauspieler Ewan McGregor spielt den jungen Obi-Wan Kenobi und kämpf genauso gegen den Darth Maul, wie ...
Schauspieler Ewan McGregor spielt den jungen Obi-Wan Kenobi und kämpf genauso gegen den Darth Maul, wie ... © Fox/© Lucasfilm LTD. & TM.
... Qui-Gon Jinn, gespielt von Liam Neeson.
... Qui-Gon Jinn, gespielt von Liam Neeson. © Fox/© Lucasfilm LTD. & TM.
Darth Maul
Darth Maul © Fox/© Lucasfilm LTD. & TM.
Hayden Christensen spielt in den letzten drei Teilen der Sage den jungen Jedi Anakin Skywalker.
Hayden Christensen spielt in den letzten drei Teilen der Sage den jungen Jedi Anakin Skywalker. © Fox/© Lucasfilm LTD. & TM.
Anakin Skywalker neben seinem Mentor Obi-Wan Kenobi in
Anakin Skywalker neben seinem Mentor Obi-Wan Kenobi in "Star Wars, Die Rückkehr der Jedi-Ritter".Star wars, episode 3, Ewan McGregor als Obi-Wan (li.), Hayden Christensen als Anakin Skywalker © Fox/© Lucasfilm LTD. & TM.
Der Joda-Brunnen steht vor dem Hauptquartier von Lucasfilms in San Francisco.
Der Joda-Brunnen steht vor dem Hauptquartier von Lucasfilms in San Francisco. © AP
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In der Filmsparte fehlte ein Hit wie "Marvel's The Avengers" im vergangenen Jahr. Auch "Iron Man 3" kam an diesen Erfolg laut Disney nicht heran. Zugleich liefen hohe Marketingkosten für den Westernfilm "The Lone Ranger" mit Johnny Depp auf. Dieser startete im Anfang Juli in den Kinos und damit nach Abschluss des Geschäftsquartals. Die ersten Einspielergebnisse fielen enttäuschend aus.

Kein einziges neues Konsolenspiel auf den Markt gebracht

Die Internet- und Spielesparte Interactive litt unter anderem darunter, dass sie kein einziges neues Konsolenspiel herausbrachte. Der Spartenverlust lag bei 58 Millionen Dollar.

Die Aktie fiel nachbörslich um ein gutes Prozent, nachdem sie seit Jahresbeginn um mehr als ein Drittel zugelegt hatte. Walt Disney konkurriert bei Film und Fernsehen mit Rupert Murdochs neu geformten Konzern 21st Century Fox (Fox-Sender, Hollywood-Studio 20th Century Fox) oder Time Warner (unter anderem Filmstudio Warner Brothers). (dpa)