Berlin. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Kosmetika untersucht: 60 000 Produkte. Bei fast jedem dritten Produkt fand der BUND Stoffe, die wie Hormone wirken. Durch den Cocktail, der durch die Verwendung vieler unterschiedlicher Gels oder Lotionen entstehe, gebe es Gesundheitsgefahren.

Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, Sonnenmilch: Oft sind es zehn bis zwölf Produkte, zu denen jeder Verbraucher täglich greift. Mit dem Gebrauch könnten laut Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Gesundheitsgefahren verbunden sein. Bei einer Untersuchung von 60 000 Produkten fanden sich bei fast jedem dritten Stoffe, die wie Hormone wirken.

Die Industrie setzt die kritisierten Stoffe vor allem als Konservierungsmittel oder als UV-Filter beim Sonnenschutz ein. Den Vorwurf, es gebe gesundheitliche Risiken, wiesen die Hersteller zurück. „Ein einzelnes Produkt macht nicht krank“, betont die Chemieexpertin des BUND, Sarah Häuser. Die Gefahr lauere vielmehr in dem Cocktail, der durch die Verwendung vieler unterschiedlicher Gels oder Lotionen entstehe.

Alverde und Balea von Drogeriemarktkette dm schneiden besser ab

Bestimmte Chemikalien werden mit einem verstärkten Auftreten von hormonbedingtem Hoden- oder Brustkrebs in Verbindung gebracht. Nur bei mit einem Gütesiegel ausgezeichneten Naturkosmetika können sich Verbraucher sicher sein, dass sie Risiken durch Hormone in Pflegeprodukten ganz vermeiden, so der BUND.

In fast jeder zweiten Creme von Beiersdorf, bekannt durch Marken wie Nivea oder 8x4, wurden die Fachleute fündig. Ebenso häufig verwendet Procter & Gamble mit den Marken Wella oder Head & Shoulders die Chemikalien. Knapp dahinter rangiert L’Oreal. In deren Marken Alverde und in Balea der Drogeriemarktkette dm werden die umstrittenen Zutaten nur knapp jedem fünften Produkt beigemischt.

Der BUND hat die App Toxfox fürs Handy entwickelt, die nach dem Einscannen des Barcodes anzeigt, ob verdächtige Zutaten im Produkt enthalten sind. Infos: www.bund.net