Dublin. Wiederholt ist Ryanair mit dem Versuch gescheitert, die Fluggesellschaft Air Lingus zu übernehmen - jetzt gibt die irische Billig-Airline offenbar auf. Ryanair kündigte am Dienstag an, seine Minderheitsanteile an Air Lingus zu verkaufen. Interessenten aus der EU sollten Angebote abgeben.

Nach wiederholten Schwierigkeiten mit britischen und europäischen Wettbewerbshütern will der irische Billigflieger Ryanair seinen Anteil an der Fluggesellschaft Aer Lingus verkaufen. Für die 29-prozentige Beteiligung könnten alle interessierten Fluggesellschaften aus der Europäischen Union ein Angebot abgeben, erklärte Ryanair am Dienstag. Der Billigflieger war zuvor mehrmals mit dem Versuch gescheitert, die ebenfalls aus Irland stammende Aer Lingus zu übernehmen.

Ryanair hält seit sechseinhalb Jahren die Beteiligung an Aer Lingus. Insgesamt dreimal versuchte der Billigflieger, die andere Fluggesellschaft komplett zu übernehmen. Im Februar dieses Jahres untersagte die Europäische Kommission wie schon 2007 dieses Geschäft. 2009 hatte Ryanair sein Angebot selbst zurückgezogen.

Probleme hatte Ryanair aber auch mit der britischen Wettbewerbsbehörde CC. Diese bestimmte Ende Mai in einer vorläufigen Entscheidung, dass Ryanair seine Beteiligung an Aer Lingus reduzieren müsse, da Aer Lingus in der aktuellen Situation Probleme haben dürfte, einen anderen Partner oder Käufer zu finden. Die endgültige Entscheidung der CC wird für September erwartet. (afp)