San Jose. Ebay hat seine Umsatzzahlen vorgelegt. Das Internet-Auktionshaus erwirtschaftete ein Umsatz-Plus von 14 Prozent im zweiten Quartal. Über ein derart rasantes Wachstumstempo würden sich viele andere Unternehmen freuen. Doch die Anleger sind unzufrieden.
Die unsichere Wirtschaftslage in manchen Teilen der Welt bereitet Ebay Sorgen. "Wir hatten ein starkes zweites Quartal", erklärte Firmenchef John Donahoe am Mittwoch am Sitz im kalifornischen San Jose. Gleichzeitig warnte er vor Überschwang: "Der gesamtwirtschaftliche Gegenwind in Europa und Korea stellt auch im zweiten Halbjahr eine Herausforderung dar."
Diese Aussage ließ die Börsianer aufhorchen. Sie störten sich an dem ihrer Meinung nach zu verhaltenen Ausblick Ebays auf das laufende dritte Quartal. Die Aktie fiel in der Nachbörse, dem Handel nach offiziellem Börsenschluss, um mehr als 6 Prozent.
Auch die Kosten bei Ebay stiegen rasant an
Ebay hatte im zweiten Quartal seinen Umsatz um 14 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar (3,0 Milliarden Euro) steigern können. Dazu trug vor allem die Bezahltochter PayPal bei, die doppelt so schnell wuchs wie der Online-Marktplatz. Allerdings legten die Kosten noch rasanter zu, so dass der Gewinn letztlich um 8 Prozent auf unterm Strich 640 Millionen Dollar schrumpfte.
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Auf dem Ebay-Marktplatz tummeln sich mittlerweile annähernd 120 Millionen aktive Nutzer, ein Zuwachs von 15 Millionen in einem Jahr. Immer wichtiger wird dabei der Einkauf per Smartphone oder Tablet. "Alle 30 Sekunden wird beispielsweise bei eBay in Deutschland ein Paar Damenschuhe mobil gekauft", sagt Geschäftsführer Martin Tschopp.
Binnen eines Jahres konnte PayPal 19 Millionen neue Konten registrieren
Während in der Anfangszeit von Ebay zumeist Gebrauchtwaren von Privatleuten angeboten wurden, sind es mittlerweile vor allem Neuwaren von Händlern zu festen Preisen. Ebay lebt dabei von Gebühren für getätigte Geschäfte - im Unterschied zum großen Konkurrenten Amazon. Der Online-Händler tritt auch selbst als Verkäufer auf. Er legt in der kommenden Woche seine Geschäftszahlen vor.
Der Bezahldienst PayPal verzeichnet mittlerweile mehr als 132 Millionen Konten, ein Plus von 19 Millionen binnen eines Jahres. Auch hier sind es Gebühren für Transaktionen, die Ebay das Geld bringen. Drittes Standbein des Konzerns ist der Handelsdienstleister GSI, der beispielsweise Online-Shops für Kunden aufsetzt. (dpa)