San Jose. . Die Internet-Handelsplattform Ebay konnte ihren Gewinn im ersten Quartal des Jahres um 14 Prozent auf 829 Millionen Dollar steigern. Besonders mit seiner Bezahltochter PayPal verdient der US-Konzern immer besser. Die Aussichten fürs nächste Vierteljahr fallen aber trotzdem pessimistisch aus.

Der florierende Online-Handel füllt Ebay die Kasse. Besonders schnell wächst dabei weiterhin die Bezahltochter PayPal. Aber auch der bekannte Marktplatz konnte im ersten Quartal zulegen. Die Zahl der Nutzer habe zugenommen, erklärte Firmenchef John Donahoe am Mittwoch nach US-Börsenschluss.

Insgesamt stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern am Sitz im kalifornischen San Jose mitteilte. Der Gewinn verbesserte sich in der Folge um 19 Prozent auf unterm Strich 677 Millionen Dollar (519 Mio Euro).

Auf dem Marktplatz tummeln sich mittlerweile gut 116 Millionen aktive Nutzer, ein Zuwachs von 14 Millionen. Ebay lebt von Gebühren für getätigte Geschäfte - im Unterschied zu Amazon. Der weltgrößte Online-Händler tritt auch selbst als Verkäufer aus.

Ausblick in zweites Quartal fällt pessimistisch aus

Mit den Geschäftszahlen traf Ebay die Prognosen der Analysten. Allerdings enttäuschte der Ausblick auf das laufende Quartal, der den Anlegern zu zurückhaltend war. Ebay rechnet mit einem Gewinn von 61 bis 63 Cent je Aktie bei Umsätzen von 3,8 bis 3,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten sich deutlich mehr erhofft. Die Ebay-Aktie sank nachbörslich um 2,5 Prozent. Der Rivale Amazon wird seine Zwischenbilanz am Donnerstag kommender Woche vorlegen.

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Ab der zweiten Jahreshälfte sei dann aber Besserung in Sicht, kündigte Finanzchef Swan am Mittwoch an. Die Investitionen des Unternehmens würden anfangen sich auszuzahlen.

Ende März hatte sich Ebay ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. Dazu soll die Nutzung der Angebote über mobile Geräte angetrieben sowie sich verstärkt auf Kleinanzeigen konzentriert werden. Die Präsenz in Schwellenländern soll deutlich ausgebaut werden. Der Konzern investiere heftig in seine Expansionspläne, sagte Analyst R.J. Hottovy von Morningstar. Diese Ausgaben könnten der Grund für den vorsichtigen Ausblick für das zweite Quartal sein. "Die Investitionen sind für die Zukunft und das sollte positiv bewertet werden, selbst wenn sie kurzfristig den Gewinn belasten." An der Prognose für das Gesamtjahr hielt Ebay fest.

Erwartungen an Internettelefonie-Dienst Skype wurden nicht erfüllt

Während in der Anfangszeit von Ebay zumeist Gebrauchtwaren von Privatleuten angeboten wurden, sind es mittlerweile vor allem Neuwaren von Händlern zu festen Preisen. "Wir legen bei der Weiterentwicklung von eBay in Deutschland derzeit einen starken Fokus auf Fashion", sagte Deutschland-Geschäftsführer Martin Tschopp. Dies sei schon heute eine der größten Kategorien.

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PayPal verzeichnet mittlerweile annähernd 128 Millionen Konten, ein Plus von 18 Millionen binnen eines Jahres. Auch hier sind es Gebühren für Transaktionen, die Ebay das Geld bringen. Vor allem das mobile Bezahlen über Smartphones gilt als Wachstumsmarkt, doch selbst in einigen Läden vor Ort lässt sich mittlerweile mit PayPal bezahlen.

Drittes Standbein des Konzerns ist der Handelsdienstleister GSI, der beispielsweise Online-Shops für Kunden aufsetzt. Früher gehörte auch der Internettelefonie-Dienst Skype dazu, doch Ebay stieß den Firmenteil ab, weil sich die hohen Erwartungen nicht erfüllten. Mittlerweile gehört Skype zu Microsoft.(dpa/reuters)