Wiesbaden. . Das Aufkommen an Tabaksteuer liegt im ersten Halbjahr mit elf Milliarden Euro so niedrig wie seit 2001 nicht mehr. Die Erhöhung der Steuer hat die Einnahmen nicht erhöht. Experten schätzen, dass inzwischen jede fünft ehierzulande gerauchte Zigarette nicht in Deutschland versteuert wird.
Die Erhöhung der Tabaksteuer hat dem Fiskus einen Einnahmerückgang eingebrockt: Im ersten Halbjahr 2013 wurden 36,6 Milliarden Zigaretten versteuert und damit so wenige wie nie in diesem Zeitraum seit der Wiedervereinigung, so das Statistische Bundesamt.
In Deutschland müssen Raucher seit Jahresbeginn tiefer in die Tasche greifen – als Konsequenz einer 2010 von der Bundesregierung beschlossenen stufenweisen Erhöhung der Tabaksteuer. Danach wird bis 2015 eine Schachtel Zigaretten jährlich vier bis acht Cent teurer.
Fünf Euro pro Zigarettenschachtel als Schmerzgrenze
Industrie und Handel hatten die Steuererhöhung im laufenden Jahr vielfach nicht an die Verbraucher weitergegeben, auch weil mit fünf Euro je Zigaretten-Schachtel eine gewisse Schmerzgrenze erreicht schien. Erst jetzt erhöhten einige große Hersteller die Preise.
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Die Tabaksteuer ist nach der Mineralölsteuer die zweitwichtigste Verbrauchssteuer. Für das erste Halbjahr 2013 addierten sich die versteuerten Verkaufswerte im Handel auf 11 Milliarden Euro. Das war der niedrigste Wert seit dem entsprechenden Zeitraum 2001. Einer früheren Schätzung des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG zufolge wird mehr als jede fünfte in Deutschland gerauchte Zigarette nicht hierzulande versteuert, sondern beispielsweise im Ausland oder schwarz gekauft. Steuerausfall: etwa vier Milliarden Euro.