München. 2367 Unternehmen haben für das kommende Jahr Nachlässe bei der Ökostrom-Umlage beantragt. Das berichtete die “Süddeutsche Zeitung“ am Freitag unter Berufung auf eine Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Es handele sich um vorläufige Zahlen, die noch steigen könnten.

Eine Rekordzahl von Unternehmen hat für das kommende Jahr Nachlässe bei der Ökostrom-Umlage beantragt. Zum Stichtag Anfang Juli hätten beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) 2367 Unternehmen für 2014 Antrag auf Ausnahmen von der Zahlung der Umlage eingereicht, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag unter Berufung auf eine Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Für 2013 waren es 2055 Anträge.

Zahlen könnten noch steigen

Es handele sich um vorläufige Zahlen, zitierte die Zeitung aus der Regierungsantwort. Berücksichtigt worden seien allein elektronische Anträge; postalisch eingegangene Anträge seien noch nicht statistisch erfasst. Die Zahlen könnten also noch steigen.

Strom aus Wind- oder Solaranlagen wird staatlich gefördert. Dies wird von den Stromkunden bezahlt. Unternehmen können teilweise von der Zahlung befreit werden. Das geht zu Lasten der anderen Verbraucher, unter denen sich die Kosten für die Förderung der alternativen Energien aufteilen.

Viele Anträge aus NRW, Bayern und Baden-Württemberg

Die meisten Anträge kamen der Regierungsantwort zufolge von Unternehmen aus der Ernährungsbranche, der Kunststoff- und der Chemieindustrie. Die Länder, in denen die meisten Unternehmen von Ausnahmen profitieren wollen, sind Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

Der energiepolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Hans-Josef Fell, kritisierte, die Regierung habe bislang nichts dafür getan, diese "ausufernden Privilegien für die Industrie" zurückzufahren. Sie weite sie sogar noch aus. (afp)