Bochum. Im zweiten Anlauf ist der Börsengang des Bochumer Wohnungsunternehmens Deutsche Annington geglückt. Die Papiere wurden am Donnerstagmorgen mit 17,10 Euro notiert, der Ausgabepreis hatte zuvor bei 16,50 Euro gelegen. Mieterverbände warnen vor überzogenen Gewinnerwartungen.

Die Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington hat im zweiten Anlauf einen geglückten Gang aufs Parkett hingelegt: Beim ersten Kurs am Donnerstagmorgen wurden die Papiere des Konzerns mit 17,10 Euro notiert - das war deutlich über dem Ausgabepreis von 16,50 Euro.

Dabei stand der Börsengang der Deutschen Annington zunächst unter keinem guten Stern: Vergangene Woche sagte das Unternehmen überraschend das Börsendebüt ab. Grund war die mangelnde Nachfrage von Investoren nach dem Papier, das zunächst für 18 bis 21 Euro ausgegeben werden sollte. Im zweiten Anlauf senkte das Unternehmen mit Sitz in Bochum den Preis auf 16,50 Euro.

Angebot sei "deutlich überzeichnet" gewesen

Insgesamt seien nun knapp 35 Millionen Aktien abgegeben worden, teilte Annington mit. Das Angebot sei wegen der großen Nachfrage "deutlich überzeichnet" gewesen. Die Papiere gingen aber ausschließlich an große Investoren, Kleinanleger gingen leer aus.

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Von den rund 575 Millionen Euro aus dem Börsengang landen allerdings nur 378 Millionen Euro in den Kassen von Annington, das bundesweit rund 180 000 Wohnungen besitzt. Der Rest des Geldes geht an die Altaktionäre, die gut zehneinhalb Millionen Papiere anboten. Die Deutsche Annington gehört dem britischen Finanzinvestor Terra Firma, der zusammen mit Co-Investoren noch rund 85 Prozent hält.

Der geplante Börsengang des Konzerns hatte zuvor für Kritik von Mieterverbänden gesorgt. So warnte der Deutsche Mieterbund NRW zuletzt vor überzogenen Gewinnerwartungen und wies auf einen jahrelangen Investitionsstau bei den Wohnungen hin. (rtr/dpa)