New York. Der PC-Markt hört nicht auf zu schrumpfen. Zuletzt gab es wieder ein Minus von mehr als zehn Prozent. Der chinesische Konzern Lenovo konnte sich besser als die Wettbewerber Hewlett-Packard und Co. an die neue Lage anpassen und erntet jetzt den Lohn dafür.

Im stark schrumpfenden Markt mit klassischen Computern hat sich der chinesische PC-Hersteller Lenovo an die Spitze gesetzt. Im zweiten Quartal verkaufte Lenovo mehr Geräte als die bisherige Nummer eins, Hewlett Packard (HP) aus den USA, wie das US-Marktforschungsunternehmen Gartner am Mittwoch mitteilte. Lenovo habe von April bis Juni 12,7 Millionen Computer verkauft, HP dagegen nur 12,4 Millionen. An dritter Stelle steht Dell mit neun Millionen verkauften Computern.

Insgesamt wurden von April bis Juni weltweit 76 Millionen Computer verkauft, wie Gartner ermittelte. Im zweiten Quartal des Vorjahres waren es noch knapp elf Prozent mehr (85 Millionen Geräte) gewesen, wie die Marktforscher betonten.

Seit fünf Quartalen gehen die Verkäufe klassischer Computer demnach bereits zurück - das sei "der längste Niedergang in der Geschichte des PC-Marktes". Die Verbraucher steigen immer häufiger auf Smartphones oder Tablet-PCs um, anstatt sich klassische Computer anzuschaffen. Bereits von Januar bis März waren die Verkäufe um mehr als elf Prozent eingebrochen.

Starker Rückgang bei Acer- und Asus-Verkäufen

Besonders stark gingen die Verkäufe der taiwanischen Hersteller Acer und Asus zurück - bei Acer um mehr als 35 Prozent auf 6,3 Millionen Geräte, bei Asus um mehr als 20 Prozent auf 4,6 Millionen Computer. HP verkaufte 4,8 Prozent weniger, Dell knapp vier Prozent weniger. Lenovo konnte den Absatz mit einem Minus von 0,6 Prozent fast halten.

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Lenovo hatte vor einigen Jahren das PC-Geschäft von IBM übernommen und arbeitet seitdem daran, zum weltgrößten Computerhersteller der Welt aufzusteigen. Im vergangenen Jahr betrug der weltweite Marktanteil von Lenovo laut Gartner 14,8 Prozent, HP lag mit 16 Prozent vorne.

Im November hatte sich der chinesische Konzern bereits erstmals zum neuen Weltmarktführer ausgerufen, weil er damals einen hauchdünnen Vorsprung von 0,2 Prozentpunkten vor HP ergattert hatte. (AFP/ dpa)