Berlin. Microsoft baut eine neue Präsenz in der Hauptstadt auf. Anders als bei den Vorzeige-Läden der Konkurrenz soll es allerdings nicht ums Einkaufen gehen, sondern um das Ausprobieren neuer Technologien, Start-up-Förderung sowie um den Kontakt zu Kunden und Politik.
Der Softwarekonzern Microsoft will in einem groß angelegten Zentrum auf dem Berliner Boulevard Unter den Linden Flagge in der Bundeshauptstadt zeigen. Am Dienstag starteten der Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, Christian P. Illek, und die Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) symbolisch die Umbauarbeiten in dem historischen Gebäude an der Ecke Charlottenstraße, die bis zum Herbst abgeschlossen sein sollen.
Im Gegensatz zu Flagship-Stores von Konkurrenten wie Apple werden in Microsofts Räumen allerdings keine Produkte verkauft. "Wir schaffen hier eine entspannte Atmosphäre, in der sich die Menschen ohne Verkaufsdruck informieren und in Ruhe spannende Produkte ausprobieren können", sagte Illek. Anwender von Microsoft-Produkten können mit Technikern sprechen, wenn sie Fragen zu den Programmen haben oder Probleme lösen wollen. Microsoft richtet sich mit dem Café "The Digital Eatery" auch an Passanten, die sich im Erdgeschoss über Microsoft-Produkte wie den Tablet-Computer Surface, die Spielekonsole Xbox oder Geräte mit dem Microsoft-System Windows Phone informieren können.
Konzept in Berlin ist für Microsoft weltweit einzigartig
"Das Konzept des Centers in Berlin ist für Microsoft auch weltweit einzigartig" und werde konzernweit beachtet, sagte Illek der Nachrichtenagentur dpa. Sein Unternehmen wolle die Menschen unter dem Motto "Get in Touch" mit modernen Technologien in Berührung bringen. "Die Technik muss sich dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt", sagte Illek. Um diesen Wandel umzusetzen, brauche Microsoft den intensiven Dialog mit den Nutzern.
Im Microsoft Center sollen auch Start-ups in Berlin angesprochen werden. Hier werde ein Anlaufpunkt von Microsoft für Start-ups entstehen, in dem Studenten und Entwickler optimale Arbeitsbedingungen vorfinden sollen. Die Gründerförderung werde neben technischen Themen auch die juristische Beratung und die Kontaktaufnahme zu "Business Angels" umfassen, die den Unternehmensgründern mit Ratschlägen bei der Umsetzung ihrer Geschäftsmodelle zur Seite stehen.
150 Beschäftigte für Microsoft in Berlin
Weiterhin sollen in dem Gebäude die rund 30 Microsoft-Mitarbeiter untergebracht werden, die für den Dialog mit Politik und Verbänden in der Bundeshauptstadt zuständig sind. Mittelfristig sollen alle 150 Berliner Microsoft-Beschäftigte dort arbeiten.
Mit der prominenten Lage Unter den Linden wolle man ein Zeichen für die Bedeutung des Standorts Berlin setzen, sagte Illek. Auf dem Boulevard seien jeden Tag durchschnittlich 135.000 Fußgänger unterwegs, so dass ein hohes Maß an Aufmerksamkeit gesichert sei. (dpa)