Berlin. Die Deutsche Bahn macht in Griechenland und anderen korruptionsanfälligen Staaten wie Algerien, Libyen, Ruanda und Thailand keine Geschäfte mehr. Grund seien die Schmiergeldzahlungen der DB International in mehreren Staaten, um Beratungs- und Planungsaufträge für Eisenbahnprojekte zu bekommen.

Die Deutsche Bahn hat sich wegen hoher Korruptionsrisiken aus Griechenland und anderen Staaten zurückgezogen.

Diese Entscheidung sei schon vor längerer Zeit gefallen, sagte ein Bahnsprecher am Dienstag und bestätigte einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Es sei aber denkbar, dass das Unternehmen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen künftig auch wieder Geschäfte in Risikoländern mache.

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Damit zieht die Bahn auch Konsequenzen aus Ermittlungen gegen ihre Tochter DB International (DBI). Sie soll im vergangenen Jahrzehnt in mehreren Staaten Schmiergeld gezahlt haben, um Beratungs- und Planungsaufträge für Eisenbahnprojekte zu bekommen.

Keine Geschäfte mehr in Algerien, Libyen, Ruanda und Thailand

Dem Zeitungsbericht zufolge will die Bahn daher jetzt auch in Algerien, Libyen, Ruanda und Thailand keine Geschäfte mehr machen. Von mehr als 30 DBI-Beschäftigten habe sich das Unternehmen getrennt, darunter Geschäftsführer und Projektleiter.

Seit dem Ausbruch der Krise in Griechenland haben einige große westeuropäische Konzerne das Land verlassen oder ihr Geschäft dort kräftig eingedampft. So haben sich dort stark vertretene französische Banken zurückgezogen. Der prominenteste Abgang ist der Coca-Cola-Abfüller Hellenic Botteling (CCHB). (dpa/rtr)