Berlin. . Für die Verbraucherzentralen wird es höchste Zeit, das Urheberrecht an die digitale Welt anzupassen. Schluss mit der Abmahn-Praxis, her mit dem Recht auf Privatkopie, sagt Bundesvorstand Gerd Billen. Eine Landesregierung hat sich der Forderung angeschlossen.
Verbraucherschützer und die grün-rote Landesregierung in Stuttgart fordern gemeinsam eine Anpassung des Urheberrechts an die veränderten Rahmenbedingungen in der digitalen Welt.
Ein von allen praktiziertes Verhalten wie das Teilen von Informationen in Sozialen Netzwerken dürfe nicht kriminalisiert werden, sagte der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Alexander Bonde (Grüne) am Donnerstag bei der Vorstellung eines Positionspapiers in Berlin. Bonde forderte dringend eine Modernisierung des Urheberrechts. Es müsse vor allem auch verständlich gestaltet werden, sagte er in Berlin.
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Statt einer privaten Rechtsdurchsetzung über Abmahnanwälte müsse der digitale Markt sinnvoll gestaltet werden, sagte der Vorsitzende der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Gerd Billen. „Den gegenwärtigen Zustand, über millionenfache Abmahnungen die Verbraucher unter Druck zu setzen, halte ich nicht für in Ordnung“, sagte Billen. Er hoffe, dass das geplante Gesetz dazu noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden könne.
Ein umfassendes Recht auf Privatkopie
„Wir brauchen ein Recht auf Privatkopie“, sagte Billen. Die Nutzung einmal erworbener E-Books oder Filme dürfe nicht eingeschränkt werden. Das gelte auch für den Weiterverkauf von Software und digitalen Inhalten. Auch für die kreative Weiterverarbeitung vorhandener Inhalte in der Remix-Szene müsse es eine sinnvolle Rechtsgrundlage geben. (dpa)