Essen. . Nach einer Welle von Überprüfungsanträgen zahlt Thyssen-Krupp nun Betriebsrenten nach. Tausende ehemalige Beschäftigte profitieren. Allerdings fallen die Nachzahlungen bei vielen Pensionären nur sehr gering aus. Das Bundesarbeitsgericht hatte Thyssen-Krupp zu Anpassungen verurteilt.
Tausende ehemalige Beschäftigte haben in den letzten Tagen Post von Thyssen-Krupp erhalten. Nach einer Welle von Überprüfungsanträgen zahlt der Technologie- und Stahlkonzern Betriebsrenten nach. Die Beträge fallen unterschiedlich aus. Viele Pensionäre erhalten nur wenige Euro mehr.
Das Unternehmen stellt sein System um, nachdem es höchstrichterlich zu Nachzahlungen verurteilt worden war. Thyssen-Krupp hatte seine Betriebsrenten bislang alle drei Jahre pauschal um drei Prozent angehoben. Der Gesetzgeber schreibt aber den Ausgleich der Teuerungsrate vor, die in den letzten drei Jahren bei zusammen fünf Prozent lag.
Auch Kritik etwa an Daimler, Ford und Eon
Von den gut acht Millionen Betriebsrentnern in Deutschland geht es vielen so wie denen von Thyssen-Krupp. Sie müssen ihre Rechte aktiv beim ehemaligen Arbeitgeber einfordern. Die Rentenanpassung sei eine Holschuld, sagt Karlheinz Große vom Bundesverband der Betriebsrentner (BVB). „Jeder Betroffene muss sich selbst kümmern und den früheren Arbeitgeber nachrechnen lassen.“
Dazu raten auch die Experten von „Finanztest“. In der Kritik steht nicht nur Thyssen-Krupp. Nachholbedarf bei der Betriebsrenten-Anpassung sieht der BVB auch bei Daimler, Ford, Eon und anderen Großkonzernen.