Berlin. Der Onlinehändler Amazon steht wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik. Jetzt wollen die Mitarbeiter in Deutschland für höhere Löhne streiken. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens. Zu Lieferschwierigkeiten solle es während des Streiks aber nicht kommen, betont das Unternehmen.
Die angedrohten Streiks beim US-Versandhändler Amazon in Deutschland sollen für die Kunden möglichst ohne Auswirkungen bleiben: "Wir werden auch im Falle eines Streiks alles dafür tun, dass unsere Kunden zuverlässig beliefert werden", sagte Deutschland-Chef Ralf Kleber der "Bild"-Zeitung vom Freitag. Streiken könnten Beschäftigte von Amazon an den Standorten Bad Hersfeld in Hessen und in Leipzig.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will für die Amazon-Beschäftigten eine höhere Bezahlung erreichen, die dem Branchen-Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht. Bisher gibt es in den deutschen Amazon-Standorten keine Tarifbindung. Amazon orientiert sich an der Bezahlung in der Logistikbranche.
Amazon hat für Forderung der Gewerkschaft "kein Verständnis"
Deutschland-Chef Kleber sagte der "Bild", Amazon habe für die Forderung der Gewerkschaft "kein Verständnis". Die Mitarbeiter leisteten "logistische Tätigkeiten und liegen mit ihrem Einkommen am oberen Ende dessen, was in der Branche üblich ist".
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In Bad Hersfeld, dem größten Standort von Amazon in Deutschland, bereitet Verdi nach ergebnislosen Gesprächen mit der Geschäftsführung Urabstimmungen vor, bei denen sich die Gewerkschaftsmitglieder für Streiks entscheiden könnten. Im Leipziger Logistikzentrum haben sich bereits 97 Prozent der Verdi-Mitglieder für Arbeitsniederlegungen ausgesprochen. (afp)