Rüsselsheim. Mit Milliardeninvestitionen will GM die angeschlagene Tochter Opel wieder auf die Erfolgsspur führen. Der US-Konzern werde bis 2016 vier Milliarden Euro in Deutschland und Europa investieren, sagte GM-Chef Dan Akerson am Mittwoch in Rüsselsheim. Am Ende der Autofertigung im Bochum Anfang 2015 werde aber nicht gerüttelt.

Der US-Autokonzern General Motors nimmt vier Milliarden Euro in die Hand, um sein kränkelndes Europageschäft mit den beiden Marken Opel und Vauxhall auf Kurs zu bringen. Der Großteil der Summe soll in neue Modelle gesteckt werden, wie Opel-Chef Karl-Thomas Neumann am Mittwoch ankündigte.

Konzernchef Dan Akerson erneuerte bei einem Besuch der gesamten Führungsspitze von GM in Rüsselsheim das Bekenntnis des Mutterkonzerns zur Tochter: GM brauche eine starke Präsenz in Europa, sowohl bei Design und Entwicklung als auch bei Fertigung und Verkauf. "Opel ist ein Schlüssel zu unserem Erfolg und genießt die volle Unterstützung des Mutterkonzerns", sagte der Manager.

Spekulationen über den Verkauf von Opel offenbar vom Tisch

Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky sagte, Opel sei "heute mehr denn je ein entscheidendes Element für die Innovationskraft des gesamten Konzerns". Er verwies auf die wechselvolle Geschichte der seit 1929 zu dem US-Konzern gehörenden Tochter, die seit vielen Jahren rote Zahlen schreibt.

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Mit seinem Auftritt in Rüsselsheim will die GM-Spitze vor allem dafür sorgen, dass die immer wieder aufkeimenden Spekulationen über einen möglichen Verkauf von Opel aufhören, die der Marke in den vergangenen Jahren schwer geschadet haben.

Lohnerhöhungen wurden verschoben, um Opel zu retten

GM hatte Opel 2009 zunächst verkaufen wollen und sich um Bürgschaften bei mehreren Staaten in Europa bemüht, sich dann aber anders entschieden und saniert die Tochter nun unter eigener Regie. Dazu hatte sich das Management unlängst mit der IG Metall auf einen Sparplan verständigt, der die Verschiebung von Lohnerhöhungen vorsieht.

Im Gegenzug erhielten die Werke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach mehrjährige Produktionszusagen. Die Autofabrik in Bochum mit über 3200 Beschäftigten soll dagegen bereits Ende 2014 dichtgemacht werden. Dort hatte die Belegschaft als einzige dem Sanierungsplan von GM nicht zugestimmt. (rts/dpa)