Menlo Park. Facebook stellte am Donnerstagabend deutscher Zeit eine neue Handy-App vor. „Home“ ersetzt den Desktop von Android-Handys und rückt Facebook und sein Angebot in den Vordergrund. Auch stellte das soziale Netzwerk ein eigens dafür entwickeltes Handy vor. Das soll schon für 100 Dollar zu haben sein.

Die Gerüchteküche brodelte schon seit Wochen. Am Donnerstagabend ließ Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Fans des sozialen Netzwerks wissen, wie er verloren gegangenen Boden wieder gutmachen möchte: Facebook präsentierte ein eigenes Smartphone mit einer eigens dafür angepassten Software.Das Gerät soll für 100 Dollar in den USA erhältlich sein. Wann das Gerät nach Deutschland kommen wird, ist noch offen.

Facebook hat ein Problem: Laut einer aktuellen Untersuchung verliert das weltgrößte soziale Netzwerk bei jungen Menschen an Beliebtheit. In Deutschland wächst die Online-Gemeinschaft nur noch stark bei Menschen über 45, in den USA vor allem bei Rentnern, so die Erhebung. Jüngere kommunizieren lieber mobil – und nutzen dafür Dienste wie den SMS-Ersatz WhatsApp, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Um genau diese Nutzer nicht zu verlieren, muss das Unternehmen deshalb im Mobilsektor erfolgreicher werden – und hier setzen das Facebook-Smartphone und die neue Software an.

Die neue Software nistet sich tief im Handy ein

„Home“ hat Facebook diese getauft. Und tatsächlich nistet sich das Programm so tief im Smartphone ein, dass es die Benutzeroberfläche ersetzt. „Home“ ist also eine App, die statt des normalen Startbildschirms des Android-Betriebssystems von Google Nachrichten und Statusmeldungen von Freunden zeigt. Die von Android sonst bekannten Programme werden in einem Untermenü versteckt. Da wird Telefonieren, E-Mails schreiben und im Netz surfen schon fast zur Nebensache.

Für Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ist die Entwicklung von „Home“ nur folgerichtig. 20 Prozent der Zeit am Smartphone verbrächten Nutzer mit Facebook, sagte Zuckerberg am Donnerstagabend im kalifornischen Menlo Park, dem Sitz des Facebook-Hauptquartiers. Mehr als einhundert Mal am Tag würden Smartphone-Nutzer darüber hinaus zu ihrem Handy greifen. Künftig würden sie dann von Facebook begrüßt.

Und Facebook liefert auch gleich das passende Handy zu seiner neuen Software. Das „First“ getaufte Gerät des taiwanischen Herstellers HTC soll mit Mobilfunkvertrag des Providers AT&T für 100 Dollar in den USA erhältlich sein. Wann und zu welchem Preis das Mobiltelefon nach Deutschland kommen wird, ist allerdings noch offen.

„Home“ kommt auch für andere Handys

Doch nicht nur Besitzer des „First“ kommen in den Genuss des neuen Programms. „Home“ soll ab dem 12. April auch für mehrere andere HTC und Samsung-Modelle – unter anderem für das Galaxy S3 und S4 – kostenlos im Play Store von Google erhältlich sein. Nach und nach sollen weitere Smartphones folgen. Wer die bisherige Facebook-App installiert hat, wird von dieser über das Erscheinen von „Home“ informiert. Eine Version für Tablet-Computer mit Android-Betriebssystem soll folgen. Einen genauen Erscheinungstermin gibt es aber noch nicht.

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In den Monaten zuvor war viel über ein eigenes Facebook-Betriebssystem im Internet spekuliert worden. Einer solchen Entwicklung erteilte Zuckerberg am Donnerstag eine deutliche Absage. Man wolle so viele Android-Nutzer wie möglich mit „Home“ erreichen, so der Facebook-Gründer. Ein Handy mit Facebook-Betriebssystem würde maximal zehn bis 15 Millionen Menschen erreichen, die neue Software deutlich mehr Nutzer. Android ist nämlich mittlerweile das am weitesten verbreitete Betriebssystem für Smartphones. Besitzer eines iPhones aus dem Hause Apple werden allerdings nicht in den Genuss des neuen Facebook-Programms kommen. Weil die Facebook-Software große Teile der Smartphone-Oberfläche stark verändert. Und das lässt Apple nicht zu.