Düsseldorf. In den Tarifverhandlungen für die gut 50.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern hat es am Freitag weiterhin keine Annäherung gegeben. Die Gespräche wurden auf den 4. und 5. März vertagt. Rund tausend Ärzte demonstrierten am Rande der Verhandlungen für mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen.
In den Tarifverhandlungen für die 50.000 Ärzte an städtischen Kliniken ist auch in der vierten Runde keine Einigung erzielt worden. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) vertagten am Freitag in Düsseldorf ihre Verhandlungen auf den 4. und 5. März. Nach Angaben beider Seiten gab es keinerlei Annäherung.
Die Ärzte fordern sechs Prozent mehr Gehalt und eine Begrenzung der Arbeitszeit. Mit einem Warnstreik und einer zentralen Demonstration am Verhandlungsort wehrten sich mehrere hundert Ärzte außerdem gegen die geplante Kürzung eines Urlaubstags. Die kommunalen Arbeitgeber haben zwei Prozent mehr Gehalt rückwirkend zum Januar angeboten. Beide Seiten warfen sich vor, sich an keinem Punkt bewegt zu haben. Patienten seien von den Auswirkungen des Warnstreiks kaum betroffen gewesen, sagte ein Sprecher des Marburger Bunds.
In Spitzenzeiten bis zu 96 Wochenstunden
Den Ärzten sind vor allem die Höchstarbeitszeiten ein Dorn im Auge. Die derzeitige wöchentliche Grenze von durchschnittlich 60 Stunden erreiche in Spitzenzeiten bis zu 96 Stunden, kritisierten sie. In Ärztekitteln forderten die Demonstranten auf ihren Transparenten "Leistung muss sich lohnen" und beklagten eine "Verarschung kommunaler Ärzte". Weitere Protestaktionen sind nach Angaben eines Sprechers vorerst nicht geplant.
Der VKA rechnete hingegen vor, dass eine Gehaltssteigerung um 6 Prozent und eine Verkürzung der Arbeitszeit in den über 500 kommunalen Kliniken zu Kostensteigerungen von 13 Prozent führen würden. Dies sei angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage "abwegig". Das Angebot des VKA führe hingegen zu einer Gehaltstabelle zwischen 3921 und 8170 Euro ohne Zuschläge. "Vokabeln wie "Dumping-Angebot" sind vor diesem Hintergrund absolut unpassend", unterstrich VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann in einer Mitteilung. (dpa)