New York. Die Machtverhältnisse am Himmel verschieben sich. Die Verwaltungsräte von American Airlines und US Airways haben der Fusion der beiden Fluglinien zur neuen Nummer eins der Branche zugestimmt. Zusammengenommen sind sie jetzt größer als die ebenfalls aus einer Fusion entstandene United Continental.
Der Zusammenschluss von American Airlines und US Airways zur größten Fluglinie der Welt ist beschlossene Sache. Das teilten beide Fluggesellschaften am Donnerstag offiziell mit.
Weltgrößte Fluggesellschaft
American Airlines ist nach Passagierzahlen die drittgrößte Fluggesellschaft der Vereinigten Staaten, US Airways ist Nummer fünf. Zusammengenommen verdrängen sie die ebenfalls aus einer Fusion entstandene United Continental vom Spitzenplatz und steigen sogar zur weltweiten Nummer eins auf. Erwartet wird, dass der Name American Airlines bestehen bleibt.
Im vergangenen Jahr kamen die zwei Fluglinien zusammen auf einen Umsatz von 38,7 Milliarden Dollar (28,8 Mrd Euro). American Airlines bringt mehr als 600 Flugzeuge in die Ehe ein, US Airways annähernd 350 Jets. Hinzu kommen noch einmal mehr als 550 kleinere Maschinen, die bei den Regionalgesellschaften American Eagle und US Airways Express im Einsatz sind.
Die Gesellschaften bieten auch Flüge nach Deutschland an, vor allem nach Frankfurt, Berlin, Düsseldorf und München. Dazu nutzen sie die Netze der großen Luftfahrt-Bündnisse: American Airlines ist Mitglied der Oneworld und somit ein Partner von Air Berlin. US Airways ist in der Star Alliance, der auch die Lufthansa angehört.
US-Airways-Chef Doug Parker soll Konzernchef werden
Nach allem, was bislang aus den Verhandlungen nach Außen gedrungen ist, soll die American-Airlines-Seite 72 Prozent der Anteile am neuen Unternehmen halten, auf die kleinere US Airways entfielen 28 Prozent. Dafür werde US-Airways-Chef Doug Parker zum Konzernchef befördert, sein American-Airlines-Kollege Tom Horton werde dem Verwaltungsrat vorsitzen, hieß es. Parker hatte den Zusammenschluss vorangetrieben.
Die Gespräche laufen schon seit einem Jahr. Sie hatten kurz nach der Insolvenz der American-Airlines-Muttergesellschaft AMR begonnen. Es wurde damit gerechnet, dass noch in dieser Woche eine Entscheidung fällt, weil wichtige Fristen ablaufen. Die Fluggesellschaften selbst äußerten sich am Mittwoch nicht zum Stand der Fusionsverhandlungen.
Insolvenzgericht muss zustimmen
Wie das "Wall Street Journal" anmerkte, wird American Airlines die Fusion nutzen, um aus der Insolvenz herauszukommen. Der Plan müsse deshalb noch vom zuständigen Insolvenzgericht abgenickt werden. Auch die Wettbewerbshüter müssen dem Geschäft zustimmen, wobei es bei früheren Zusammenschlüssen in der Luftfahrtbranche hier kaum Probleme gab. Bis zum endgültigen Zusammengehen kann es dadurch aber noch Monate dauern.
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Die Fusion biete den Gläubigern von American Airlines die Möglichkeit, einen guten Teil ihres Geldes zu retten, schrieb das "Wall Street Journal". Fast alle großen US-Fluggesellschaften waren in den vergangenen Jahren durch Insolvenzen gegangen und hatten dabei ihre hohen Kosten vor allem beim Personal reduziert. Auch American Airlines hatte einen massiven Stellenabbau angekündigt. (dpa/dapd)