Wiesbaden. Menschen überschulden sich eher, wenn sie keinen Job haben. Das geht aus einer Studie des Statistischen Bundesamtes hervor. Danach ist die Arbeitslosigkeit bei 27 Prozent der Klienten von Schuldnerberatungen der Hauptgrund für die Misere. Jeder zwölfte Klient ist unter 25 Jahre alt.
Arbeitslose geraten am schnellsten in die Gefahr, sich privat zu überschulden. Bei einem guten Viertel (27 Prozent) der Klienten von Schuldnerberatungen ist die Arbeitslosigkeit der Hauptgrund für die Misere, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Aber auch Ereignisse wie Trennung, Scheidung oder der Tod des Partners führten bei 14 Prozent in die Schuldenfalle. Krankheit, Sucht oder ein Unfall sind bei 12 Prozent der Auslöser. Weitere zentrale Faktoren sind schlechtes Wirtschaften (11 Prozent) und gescheiterte Selbstständigkeit (8 Prozent).
Jeder zwölfte beratene Schuldner war noch keine 25 Jahre alt
Im Schnitt hatten die Beratenen 35 000 Euro Schulden, berichtete das Bundesamt auf der Grundlage von freiwillig angelieferten Daten aus 220 von rund 1000 Schuldnerberatungen in Deutschland. In diesen zusammen 74 000 Fällen hatten die älteren Menschen im Schnitt deutlich höhere Schulden als die jungen.
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Jeder zwölfte beratene Schuldner war noch keine 25 Jahre alt. Auch in dieser Gruppe ist die Arbeitslosigkeit Hauptgrund der Überschuldung. Gleichzeitig stellte sich aber heraus, dass ein großer Anteil (21 Prozent) einen Haushalt nicht wirtschaftlich führen konnte.
Größte Gläubiger waren die Banken und Sparkassen mit einem durchschnittlichen Anteil von 56 Prozent an den Forderungen. Danach folgten Inkasso-Büros und öffentliche Kassen. Bei den unter 25-Jährigen spielen auch Telefongesellschaften mit einem Forderungsanteil von 19 Prozent eine große Rolle. Bei den Banken sind die Jungen nur mit einem Anteil von 18 Prozent verschuldet. (dpa)