Eine negative Entwicklung: Die Schuldnerquote in Herne liegt bei 14,93 Prozent. Sie ist damit seit 2009 um 1,54 Prozentpunkte angestiegen. Das Ruhrgebiet bleibt so auch im Schuldenatlas 2012 „Sorgenkind“.
Die Schuldnerquote in Herne ist seit 2009 um 1,54 Prozentpunkte angestiegen. Davon entfallen alleine 0,7 Prozentpunkte auf die gewachsene Schuldnerquote des letzten Jahres. Diese alarmierenden Nachrichten werden im Schuldneratlas 2012 der Creditreform Unternehmensgruppe veröffentlicht. Der Missstand wird sogar deutlicher, wenn man bedenkt, dass damit 2012 20700 Privatpersonen in Herne überschuldet waren, fast 1000 mehr als 2011. Auf sämtliche volljährigen Einwohner der Stadt gerechnet, ergibt sich damit eine Schuldnerquote von 14,92 Prozent.
Ruhrgebiet als „Sorgenkind“
Herne steht mit diesem Negativbefund nicht alleine – das Ruhrgebiet rangiert generell an der Spitze. Creditreform kommentiert, dass die „altindustriell geprägten, strukturschwachen Regionen um das Ruhrgebiet“ das „Sorgenkind der Überschuldungsentwicklung“ seien. So ist auch eine Ruhrgebietsstadt, Gelsenkirchen, mit 16,2 Prozent, eine der Städte mit höchster Privatverschuldung. Diese Werte sind nicht mit dem Münsterland vergleichbar, wie etwa dem Kreis Coesfeld (Schuldnerquote:7,3%). Die Schuldnerquote stieg in Herne zum Jahr 2012 indes in den meisten Postleitzahlbereichen. Der höchste Wert ist mit 18,83 Prozent in Herne Mitte (PLZ 44623), der niedrigste Wert in Wanne/Holsterhausen, (PLZ 44625) mit 11,62 Prozent vorzufinden. In einer Langzeiterhebung wurden als Hauptursachen für Überschuldung Arbeitslosigkeit, Scheidung/Trennung, das eigene Konsumverhalten, Krankheit und eine gescheiterte Selbstständigkeit aufgeführt. Ein alleiniger Fokus auf dem häufigsten Überschuldungsfaktor, der Arbeitslosigkeit, sei aber falsch. Der Grund: Prekäre Beschäftigungsverhältnisse würden Arbeitslosigkeitsstatistiken, aber keine Finanzlage verbessern.