Frankfurt. Der finanziell unter Druck geratene Stahlkonzern Thyssen-Krupp stellt laut einem Bericht sein deutsches Stahlgeschäft auf den Prüfstand. Demnach prüfe Vorstandschef Heinrich Hiesinger mehrere Optionen, von einer organisatorischen Ausgliederung bis hin zu einem Börsengang.
ThyssenKrupp stellt einem Magazinbericht zufolge sein deutsches Stahlgeschäft auf den Prüfstand. Vorstandschef Heinrich Hiesinger erwäge alle Optionen von einer organisatorischen Ausgliederung bis hin zu einem Börsengang der deutschen Stahlwerke, berichtete die "WirtschaftWoche" am Samstag unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Der neue Chef würde damit Hand an die Wurzeln des Konzerns legen, der zuletzt mit Korruptions- und Kartellaffären sowie Milliardenverlusten im amerikanischen Stahlgeschäft von sich reden machte.
Ein Unternehmenssprecher wollte sich am Samstag nicht dazu äußern und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am kommenden Dienstag. Bereits am Montag befasst sich der Aufsichtsrat mit den Zahlen und den Problemen des Konzerns. Das Kontrollgremium soll auch den Rauswurf von drei der sechs Vorstandsmitglieder absegnen, den ThyssenKrupp am Mittwoch überraschend angekündigt hatte. Im Aufsichtsrat ist auch Kritik an dessen Vorsitzenden Gerhard Cromme laut geworden.
Thyssen-Krupp prüft angeblich Verkauf von Autozulieferern
Für die Zukunft des deutschen Stahlgeschäfts wolle Hiesinger bis Mitte nächsten Jahres ein Konzept erarbeiten lassen, berichtete das Magazin. Spätestens im Sommer wolle der Vorstand darüber entscheiden. Dem "Focus" zufolge gibt es an der Konzernspitze aber keine Überlegungen für ein Aus des Stahl-Stammwerks in Duisburg.
Laut "WirtschaftsWoche" prüft der Vorstand Unternehmenskreisen zufolge zudem den Verkauf der Autozulieferer-Töchter Bilstein (Stoßdämpfer) und Presta (Lenksäulen). Auch darüber solle 2013 entschieden werden. Verkaufsgespräche über den Baggerzulieferer Berco liefen den Kreisen zufolge bereits. (rtr)