Thyssen-Krupp ist nicht irgendeine Firma. Thyssen-Krupp ist mehr als nur eine Teilmenge des Ruhrgebiets. Diese Firma ist auch das Revier. Gewaltige Kämpfe, Stolz und Demütigung, Auf und Ab, Sieg und Niederlage, große Geschichte, ungewisse Zukunft. Klasse und Kampf, Hierarchie und Demokratie, behütete Arbeiterexistenzen, vernichtete Jobs. Thyssen-Krupp, das ist mehr als Wohnen und Krankenhaus und Museum; eine Mentalität aus Glanz, Patina, Aufbruch.
Ist die Geschichte der Company eine Erfolgsgeschichte für das Revier? Das werden sie in Duisburg womöglich anders beantworten als in Essen. Oder in Dortmund. Das Hoesch-Werk steht noch und arbeitet auch – in China. In Deutschland sind die Jobs unwiederbringlich weg.
Dafür gibt es einen See. Der ist begehrt, die Grundstücke drumherum sind schön und teuer. Der Stadtteil Hörde steckt mitten in einem, neudeutsch: Gentrifizierungsprozess. Früher viele Arbeiter, viele von ihnen Migranten, heute zunehmend Akademiker. Was das macht mit der Identität, der Mentalität – lässt sich noch nicht absehen.
Wir hoffen, sie schaffen es. Die Neuen bei Thyssen-Krupp.