München. Der deutsche Konjunkturhimmel verdunkelt sich. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Ifo-Geschäftsklimaindex hervor. Danach habe sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft entgegen den Erwartungen nochmals verschlechtert. Die Zukunft sehen viele Unternehmen aber optimistischer.

Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich entgegen den Erwartungen nochmals verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der wichtigste Gradmesser für die deutsche Konjunktur, fiel im Oktober deutlich um 1,4 Punkte auf 100,0 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Das ist der sechste Rückgang in Folge. Der Ifo-Index steht damit auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2010.

Der deutsche Konjunkturhimmel verdunkle sich, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die etwa 7.000 befragten Firmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als im vergangenen Monat. Der entsprechende Wert fiel um drei Punkte auf 107,3. Ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate blieben auf dem niedrigen Niveau von 93,2 Zählern.

Derzeitige Lage spürbar schlechter als im September

Der DAX gab unmittelbar nach der Veröffentlichung des Konjunkturbarometers spürbar nach, erholte sich dann aber wieder.

In der Industrie trübte sich die Stimmung weiter ein. Die derzeitige Lage bewerteten die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen spürbar schlechter als im September. Dafür blicken sie zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder etwas positiver in die Zukunft.

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Für den Handel gab es nach einer Erholung im vergangenen Monat wieder einen Rückschlag. Zwar waren die Einzelhändler mit ihrer Geschäftslage zufriedener, allerdings sind sie erheblich pessimistischer im Bezug auf die kommende Entwicklung. Im Großhandel ist es genau umgekehrt. Insgesamt fiel das Ergebnis beider Branchen negativ aus.

Deutliches Minus auch im Dienstleistungsgewerbe

Im Bauhauptgewerbe gab es erneut einen Rückgang. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate fielen zwar besser aus, mit ihrer aktuellen Lage waren die befragten Firmen jedoch deutlich unzufriedener.

Der Ifo-Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe Deutschlands büßte nach einer Erholung im Oktober ebenfalls massiv an Wert. Erstmals seit Juni 2009 beurteilten die Firmen ihre Geschäftsaussichten mehrheitlich leicht pessimistisch. Mit der aktuellen Lage sind die meisten zwar weiterhin zufrieden, allerdings ging auch dieser Wert zurück. Trotzdem planen die Unternehmen, die Zahl der Mitarbeiter leicht zu erhöhen. (dapd)