Berlin. . Eine Studie für das Bundeswirtschaftsministerium betont die Bedeutung der Branche. Minister Philipp Rösler (FDP) warnt vor „immer neuen Auflagen“ für die produzierenden Unternehmen. Auch die SPD will die Industriepolitik ins Zentrum ihrer Politik stellen.

Der traditionell starke Industriesektor in Deutschland hat zuletzt noch an Bedeutung gewonnen. Die Bundesrepublik habe dem Anteil der Industrie an der Wertschöpfung in den vergangenen 15 Jahren gehalten und zuletzt sogar gesteigert. Das geht aus einer Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Bundeswirtschaftsministerium hervor. Demnach lag 2011 der Industrie-Anteil bei rund 23 Prozent, während er beispielsweise in Italien 16 Prozent, in Spanien 13 Prozent und in Frankreich und Großbritannien nur rund 10 Prozent erreichte.

„Die Studie zeigt eindrucksvoll die Stärke der deutschen Industrie. Sie ist ein wesentlicher Garant für unseren Erfolg und unseren Wohlstand in Deutschland“, sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). „ Wer die Industrie mit immer neuen Auflagen überziehen will, handelt unverantwortlich.“

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Auch die SPD will die Industriepolitik ins Zentrum ihrer Politik stellen. Wichtige Themen seien eine sichere und günstige Energieversorgung und der drohende Facharbeitermangel, sagte Kanzlerkandidat Peer Steinbrück am Wochenende in Berlin am Rande eines industriepolitischen Forums. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier betonte: „Wir sind den Ratschlägen, nur eine Dienstleistungsgesellschaft zu werden, ausdrücklich nicht gefolgt, sondern wir haben weiter, wie wir das gut können in Deutschland, Waschmaschinen, Schrauben, Dübel und Autos gebaut – mit großem Erfolg.“

Angesichts der schwachen Konjunkturaussichten forderte der neue Präsident der Metallarbeitgeber, Rainer Dulger, eine sofortige Ausweitung des Kurzarbeitergelds von derzeit sechs Monaten auf bis zu zwei Jahre. Auch der neue NRW-Chef der Gewerkschaft IG Metall, Knut Giesler machte sich für einen solchen Schritt stark.