Berlin. . Die deutsche Industrie trotzt der Schuldenkrise. Im Oktober konnten die Unternehmen das größte Auftragsplus seit anderthalb Jahren verbuchen. Den Zuwachs verdankt die Wirtschaft der starken Nachfrage im Ausland.

Trotz der Schuldenkrise hat die deutsche Industrie im Oktober das größte Auftragsplus seit anderthalb Jahren eingefahren. Die Unternehmen zogen wegen der starken Auslandsnachfrage 5,2 Prozent mehr Bestellungen an Land als im Vormonat, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mit. Ein stärkeres Plus gab es zuletzt im März 2010 mit 5,6 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten nur einen Zuwachs von 0,8 Prozent erwartet. Zuvor waren die Aufträge drei Monate in Folge geschrumpft, im September mit 4,6 Prozent besonders stark. „In der Tendenz bleibt die Nachfrage zurückhaltend“, warnte das Ministerium vor Euphorie. „Die Industrieproduktion dürfte daher ihre derzeit ruhigere Entwicklung vorerst beibehalten.“

Stärkste Zuwächse bei Maschinen und Fahrzeugen

Den Zuwachs verdankt die Industrie der starken Nachfrage aus dem Ausland. Die Exportaufträge schnellten um 8,3 Prozent in die Höhe. Die Bestellungen aus dem Heimatmarkt Deutschland zogen um 1,4 Prozent an. Der kräftige Zuwachs geht nicht auf Großaufträge zurück. Diese fielen für einen Oktober durchschnittlich aus, erklärte das Ministerium.

Die stärksten Zuwächse verbuchten die Hersteller von Maschinen, Fahrzeugen und anderen Investitionsgütern mit 7,8 Prozent. Die Hersteller von Vorleistungen wie Chemikalien kamen auf ein Plus von 2,0 Prozent, Konsumgüter-Produzenten erhielten 1,3 Prozent mehr Aufträge. (rtr)