Brüssel. . Deutschland hat Glück: Die Wirtschaft des größten EU-Staats wird bis 2012 stärker als im europäischen Durchschnitt wachsen. In vielen EU-Staaten werden Unternehmen aber kaum Arbeitsplätze schaffen, sagte EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn.

Deutschland hat Glück: Die Wirtschaft des größten EU-Staats wird bis 2012 stärker als im europäischen Durchschnitt wachsen. Das teilte die EU-Kommission am Freitag mit.

In Europa dürfte sich der allmähliche Konjunkturaufschwung drei Jahre nach Ausbruch der Weltfinanzkrise festigen. In vielen EU-Staaten werden Unternehmen aber kaum Arbeitsplätze schaffen, sagte Wirtschaftskommissar Olli Rehn.

Nicht nur das trübt die Konjunkturaussichten. Die Schuldenkrise vor allem in Griechenland, Irland und Portugal schwelt weiter. Die Unruhen in der arabischen Welt sowie die Folgen des Erdbebens, des Tsunamis sowie des Atomdesasters in Japan dürften auch die Entwicklung in Europa belasten. Zudem blickt die EU besorgt auf die hohen Energie- und Ölpreise, die die Inflation anheizen.

Abwärtsrisiken überwiegen

Zugleich sind die Experten optimistisch, dass die Weltwirtschaft stärker als gedacht wachsen könnte. Außerdem dürften die EU-Bürger mehr Geld ausgeben. Das alles beflügele die Geschäftsaussichten europäischer Unternehmen. Unterm Strich überwiegen aber die Abwärtsrisiken in der Konjunkturprognose der EU-Kommission.

Sie erwartet, dass Europas Wirtschaftsleistung dieses Jahr um 1,8 Prozent und nächstes Jahr um 1,9 Prozent steigt. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wachse stärker: um 2,6 und 1,9 Prozent. Deutlich schwächer werde die Beschäftigtenzahl zulegen. In Europa stellen Unternehmen dieses Jahr wohl 0,4 Prozent mehr Menschen ein und nächstes Jahr 0,7 Prozent mehr. Auch hier liegt Deutschland über dem EU-Schnitt: Die Beschäftigtenzahl dürfte um 0,9 sowie 0,5 Prozent steigen.