Berlin. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück will wohl bei einer Kreditklemme noch einmal die Staatskasse öffnen. Wenn die Bemühungen der Banken nicht ausreichen, will er der Kreditwirtschaft mit Staatsgeld helfen. Derzeit gebe es noch keinen Beleg für eine gesamtwirtschaftliche Kreditklemme.

Mit Extra-Milliarden will die Bundesregierung die deutsche Wirtschaft laut einem Zeitungsbericht vor einer flächendeckenden Kreditklemme bewahren. Noch vor der Bundestagswahl Ende September wolle Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) der Kreditwirtschaft mit Staatsgeld unter die Arme greifen, berichtet das «Handelsblatt». «Wenn die Bemühungen der Banken nicht ausreichen, um die Wirtschaft mit frischem Geld zu versorgen, wird der Staat weitere Instrumente in die Hand nehmen müssen», sagte Steinbrück dem Blatt. Konkret schlägt er demnach die Vergabe von Globaldarlehen der KfW-Bankengruppe an die Kreditwirtschaft, den Ankauf von hermesbesicherten Exportkrediten sowie Staatshilfen für die Warenkreditversicherer vor.

Unter Berufung auf Informationen aus dem Finanzministerium schreibt das Blatt weiter, die zusätzlichen Mittel zur Finanzmarktstabilisierung sollten so schnell wie möglich umgesetzt werden. Demnach will Steinbrück mit allen Mitteln vermeiden, dass eine unzureichende Kreditversorgung die Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft nach der Finanzkrise verhindert.

Aktuell gibt es nach Einschätzung Steinbrücks noch keine Belege für eine gesamtwirtschaftliche Kreditklemme, wie das «Handelsblatt» weiter schreibt. Es sei aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Ansprüche an Sicherheiten und Risikoaufschläge bemerkenswert gestiegen seien. (afp)