Berlin. Die Fluggäste in Deutschland beschweren sich laut einem Medienbericht immer öfter über ihre Fluggesellschaften. Allein im ersten Halbjahr 2009 hagelte es demnach über 1500 Beschwerden. Der Hauptgrund: fehlende Entschädigung bei Flugverspätungen und Annullierungen.
Die Zahl der Beschwerden über Fluglinien ist einem Zeitungsbericht zufolge deutlich angestiegen. Im ersten Halbjahr gingen beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) insgesamt 1.582 Beschwerden ein und damit knapp 18 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2008, wie das Blatt unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine FDP-Anfrage schreibt. Damit seien bis Ende Juni schon fast so viele Beschwerden eingegangen wie im gesamten Jahr 2005 mit damals 1.612. Hauptgründe seien fehlende Entschädigungsleistungen bei Flugverspätungen und Annullierungen.
"Airlines verweigern Entschädigungen zu Unrecht"
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jan Mücke, kritisierte das Verhalten der Fluglinien: «Die Airlines verweigern Entschädigungen oft zu Unrecht. Sie zwingen ihre Kunden damit auf einen langwierigen Klageweg», sagte er der «Bild» zufolge. Er forderte das Luftfahrt-Bundesamt auf, härter durchzugreifen. «Das LBA kann die Trickserei beenden und muss Verstöße konsequent ahnden.» Die Behörde scheue jedoch die Konfrontation, weil sie finanziell und in personeller Hinsicht zu schwach aufgestellt sei.
Im vergangenen Jahr waren dem Bericht zufolge insgesamt 3.968 Beschwerden eingegangen, 2007 seien es 3.108 gewesen. (ap)