Nikosia. . Der kleine Inselstaat Zypern ist das fünfte Euro-Land, das Finanzhilfe benötigt. Dafür wendet es sich nicht nur an die Europäer, sondern auch an Russland. Wie viel Geld der klamme Staat benötigt, wird noch ausgehandelt. Zypern wird europäische Notkredite nur erhalten, wenn die Regierung spart und die Wirtschaft auf Vordermann bringt.
Das kleine Euro-Land Zypern wird seinen Bedarf an Notkrediten bald bekanntgeben. Die Verhandlungen mit den Geldgebern, also den Europäern und dem Internationalen Währungsfonds IWF, würden „im nächsten Monat“ abgeschlossen. Das sagte Finanzminister Vassos Shiarly am Wochenende in Zyperns Hauptstadt Nikosia. Dort hatten sich die EU-Finanzminister getroffen.
Zypern hatte die Europäer im Juni um Finanzhilfe gebeten. Es ist das fünfte Land, das europäische Notkredite benötigt. Wie viel Geld der klamme Staat benötigt, werde noch ausgehandelt, sagte Shiarly.
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Der klamme Inselstaat bat außerdem Russland um Hilfe. Seit 2008 wird Zypern von einem Kommunisten regiert, Demetris Christofias. Zu Details der Gespräche mit Moskau wollte Shiarly nichts sagen. Er kündigte lediglich an: „Wir erwarten zu gegebener Zeit eine Antwort.“
Russland lieh Zypern, das bei Russen als Urlaubsland und Investitionsstandort beliebt ist, voriges Jahr bereits 2,5 Milliarden Euro. Das entsprach 14 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung.
Banken leiden unter Griechenlands Krise
Zyperns wirtschaftliches Wohl hängt stark von der Bankenbranche ab. Doch viele Geldinstitute leiden unter den Folgen der Misere in Griechenland, da sie dem Staat viel Geld liehen. Das hemmt die Wirtschaft. Zugleich wächst der Schuldenberg des Landes.
Zypern wird europäische Notkredite nur erhalten, wenn die Regierung spart und die Wirtschaft auf Vordermann bringt. Der Staat muss wohl in seiner Verwaltung Stellen streichen und das Rentensystem reformieren.
Noch sei aber offen, welche Reformen bis wann nötig seien, sagte Shiarly. Zypern werde aber seine niedrige Unternehmenssteuer von zehn Prozent nicht anrühren. Die ziehe schließlich Investoren aus aller Welt an und nütze damit der Wirtschaft.