Dortmund. . In Städten wie München und Hamburg steigen die Immobilienpreise in guten Lagen rasant an. Sprünge von bis zu zehn Prozent Wertsteigerung innerhalb eines Vierteljahres sind zu verzeichnen. Im Westen kann da allenfalls Köln, mit Abstrichen noch Düsseldorf mithalten. In Dortmund dagegen ist der Markt eher wechselhaft.
Die Zinsen für Baudarlehen sind weiter im Keller. Der Zinssatz bei zehnjähriger Bindung liegt bei den günstigsten Anbietern aktuell deutlich unter 2,5 Prozent. Auch für 15 Jahre muss der Kunde derzeit mit weniger als 3 Prozent rechnen. Nach wie vor also gute Konditionen, um in die eigenen vier Wände zu investieren. Allerdings steigen in den großen Metropolen bereits seit Monaten die Preise für Eigentum.
Allen voran Städte wie München und Hamburg. Aber auch in Köln liegen die Preise über Vorjahresniveau. Der Wert von Wohnungen in der Domstadt hat zur Jahreshälfte gegenüber 2011 um knapp 5 Prozent zugelegt. In Düsseldorf (-0,51 Prozent) und Dortmund (-4,66 Prozent) sind die Preise für Wohnungen gegenüber dem Vorjahr dagegen zuletzt sogar gesunken. Den deutlichsten Absacker gab es in Dortmund von April bis Juni 2012 mit 3,5 Prozent Preisnachlass.
Ein- und Zweifamilienhäuser kosten in Düsseldorf deutlich mehr als in Dortmund
Etwas anders sieht es bei Ein- und Zweifamilienhäusern aus. Zwar ist das Preisniveau in Dortmund auch hier zuletzt leicht rückläufig gewesen. Dennoch bleibt eine Wertsteigerung von Mitte letzten Jahres bis Mitte dieses Jahres von 3,4 Prozent, in Düsseldorf 1,9 Prozent und in Köln 4,13 Prozent.
Die absoluten Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser liegen in Köln und Düsseldorf deutlich höher als in Dortmund. In Köln lag demnach der Quadratmeterpreis für Häuser bei 1874 Euro, in Dortmund bei 1616 Euro. Für Wohnungen lag er in Köln im zweiten Quartal 2012 bei 2103 Euro, in Dortmund lediglich bei 1187 Euro. Ende 2011 hatte der Quadratmeterpreis in der Meisterstadt noch bei 1352 Euro gelegen. Der jüngste Preisrückgang in Dortmund lässt sich möglicherweise erklären.
„Es gibt hier einen Trend zum Kauf von günstigeren Häusern bei gleichzeitig höherer Beleihung. Offenbar ist also eine andere Käuferschicht dazugekommen“, deutet Michaela Reimann, Sprecherin von „Dr. Klein“, die im Auftrag des Baufinanzierers erhobenen Daten, aus denen der Preisindex abgelesen werde. Sie beruhten auf tatsächlichen gezahlten Verkaufspreisen, nicht auf Angebotspreisen.
Langfristig steigende Preise
Rund 15 000 Finanzierungen in Höhe von über zwei Milliarden Euro wickelt das Unternehmen ab und sammelt so die Daten für einen monatlichen Index. Betrachtet werden dabei auch die regionalen Unterschiede im Bundesgebiet. Eine Immobilienblase sei derzeit in Deutschland nicht zu erkennen, wohl aber der Trend zu Kapitalanlagen in besten Lagen von Städten wie München oder Hamburg, weniger im Westen.
Langfristig rechnen die Experten des Unternehmens auch im Westen mit weiter steigenden Preisen für Ein- und Zweifamilienhäuser, in Dortmund im Schnitt eher mit stabilen.