Bochum. . Keine konkreten Ergebnisse brachte die zweite Gesprächsrunde zwischen Vertretern des Opel-Vorstands und Betriebsratsvorsitzendem Rainer Einenkel über Überlebensmöglichkeiten für das Bochumer Werks nach 2016. Einenkel sagte gegenüber der WAZ Mediengruppe: „Ich hatte mehr erhofft.“
Bei den Verhandlungen am Freitag ausgeschlossen wurde von den beiden Opel-Managern, Arbeitsdirektor Holger Kimmes und Produktionsvorstand Peter Thom, dass ein neues Getriebe in Bochum gebaut werden könnte. Andere Vorschläge werden weiter diskutiert, was in Bochum gebaut werden könnte, wenn die jetzige Produktion des Minivans Zafira nach den bisherigen Plänen ausläuft.
Einenkel fordert etwa die Verlagerung des Baus von geländewagenähnliche SUV nach Bochum, bei denen Opel großen Nachholbedarf hat. In Frage käme 2016 die erste überarbeitete Version des jetzt neuen Kompakt-SUV Mokka. Zudem denkt Einenkel daran, den Zafira über 2016 hinaus als preisgünstiges Classic-Modell in Bochum weiterzubauen, auch wenn es bereits die nächste Zafira-Generation gibt.
Die nächste Runde der Gespräche soll spätestens Mitte September stattfinden. Ende September ist eine Belegschaftsversammlung geplant, zu der auch der Interims-Vorstandsvorsitzende von Opel, Thomas Sedran, zu einem ersten Bochum-Besuch eingeladen werden soll.
Kurzarbeit auch im Opel-Werk Eisenach
Unterdessen wurde am Freitag bekannt, dass Opel auch in seinem Werk in Eisenach Kurzarbeit plant. Bei Abschluss einer entsprechende Vereinbarung zwischen Konzern und Arbeitnehmervertretern könnten im September bis zu zehn Schichten ausfallen, sagte der Eisenacher Betriebsratschef Harald Lieske am Freitagabend. Über die Vereinbarung zur Kurzarbeit wird derzeit noch verhandelt. Sie könnte nach Angaben von Lieske kommende Woche unterzeichnet werden.
Die Kurzarbeit werde dann Früh- oder Spätschicht betreffen, sagte der Betriebsratsvorsitzende weiter. Für die folgenden Monate seien die Auswirkungen indes noch unklar. In Eisenach wird von rund 1600 Beschäftigten derzeit vor allem der Kleinwagen Corsa hergestellt. Dessen Absatz leidet jedoch unter der Krise in Südeuropa. Opel will zudem in Rüsselsheim und Kaiserslautern 9300 Mitarbeiter für 20 Tage in Kurzarbeit zu schicken. (mit dapd)