Duisburg. . Die Eintrübung der Konjunktur in Europa hat den Stahlhandelskonzern Klöckner & Co tiefer in die roten Zahlen getrieben. Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 38 Millionen Euro, teilte das Duisburger Unternehmen am Mittwoch mit. 1300 statt 700 Stellen werden gestrichen.
Der angeschlagene Stahlhandelskonzern Klöckner will wegen schlechter Konjunkturaussichten in Europa deutlich mehr Stellen streichen als bislang angekündigt. Statt der ursprünglich geplanten 700 sollen nun 1300 Stellen wegfallen und damit rund zwölf Prozent der Arbeitsplätze, wie Klöckner am Mittwoch in Duisburg mitteilte. Betroffen von dem weiteren Personalabbau sind demnach Gesellschaften in Spanien, Frankreich und Osteuropa.
Im zweiten Quartal rutschte der Stahlhändler vor allem aufgrund schlechter Geschäfte in Europa tief in die roten Zahlen. Beim Konzernergebnis stand ein Verlust von 38 Millionen Euro zu Buche, nach einem Plus von fünf Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das Erreichen des Ziels, für 2012 ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau zu erwirtschaften, sei eher unwahrscheinlich, erklärte der im MDAX notierte Konzern. Die Klöckner-Aktie fiel im frühen Handel um mehr als vier Prozent.
Schlechteres Ergebnis als im Vorjahr
Für das dritte Quartal 2012 erwartet das Unternehmen wegen des schwierigen Marktumfelds und die übliche Flaute im Sommer ein Ebitda vor Restrukturierungsaufwendungen von 25 bis 35 Millionen Euro. Diese Entwicklung werde zum einen von einer vergleichsweise besseren wirtschaftlichen Entwicklung in den USA begünstigt, zum anderen aber auch von einer gestärkten Marktposition nach der vollständigen Integration des US-Stahlhändlers Macsteel, teilte Klöckner mit.
Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet Klöckner derzeit weiterhin eine Steigerung des Absatzes und Umsatzes gegenüber dem Vorjahr. „Aufgrund der sich weiter zuspitzenden wirtschaftlichen Gesamtsituation in Europa und einer möglichen Abkühlung der Konjunktur in den USA ist ein Erreichen des operativen Vorjahresergebnisses aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung.