Köln. . Der Karstadt-Konzern soll nicht zerschlagen werden. Das stellte Eigentümer Nicolas Berggruen am Montag klar. Der Milliardär reagierte damit auf einen Bericht, demzufolge die drei Premium-Warenhäuser und die Sportfilialen verkauft werden sollen.

Die Gesellschaft des US-deutschen Investors Nicolas Berggruen hat dementiert, Teile der Kaufhaus-Kette Karstadt verkaufen zu wollen. „Nicolas Berggruen ist ein langfristig orientierter Investor und dementiert entschieden, dass Teile des Karstadt Geschäfts verkauft werden sollen“, erklärte der Verwaltungsrat-Chef der Berggruen Holdings, Jared Bluestein, am Montag. Berggruen unterstütze Karstadt-Chef Andrew Jennings und dessen Strategie „uneingeschränkt“.

Medienberichte, denen zufolge Berggruen konkrete Pläne für einen Verkauf der Karstadt-Premium-Kaufhäuser und der Sportfilialen habe oder darüber verhandele, „sind unwahr und entbehren jeglicher Grundlage“, erklärte Bluestein. Der „Spiegel“ hatte am Wochenende berichtet, Bluestein verhandele persönlich mit dem Finanzinvestor Qatar Holding sowie mit dem kanadischen Familienunternehmen George Weston über einen Verkauf.

Abbau von 2000 Stellen

Berggruen hatte Karstadt Anfang Oktober 2010 nach der Pleite des Touristik- und Handelskonzerns Arcandor übernommen und damit vor der Pleite gerettet. Er versprach, die Arbeitsplätze zu erhalten und die Filialen zu modernisieren. Kürzlich kündigte Karstadt allerdings den Abbau von rund 2000 Stellen bis 2014 an. Der Personalabbau soll nach Angaben der Geschäftsführung möglichst sozialverträglich etwa über natürliche Fluktuation oder Frühverrentungen erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen schloss das Unternehmen aber nicht aus.

Vom Rotstift betroffen sein sollen auch Management- und Abteilungsleiter-Positionen. Es wurden Filialen identifiziert, deren Umsatzsteigerungen unterdurchschnittlich sind. Von Standorten will sich Karstadt nach eigenen Angaben aber nicht trennen. (mit afp)