Es hätte so schön sein können: Karstadt baut um und keiner verliert seinen Job. Aus der Traum, 2000 Angestellte wird es treffen. Das ist der Preis dafür, dass der Rest wieder das Gehalt bekommt, das er vor der Krise des Konzerns verdient hat. Ein Tritt in den Hintern all derjenigen, die zum Verzicht bereit waren, um den eigenen Laden zu retten. Die Geld opferten, aus Sorge um ihren Arbeitsplatz. Und jetzt doch gehen müssen.

Dabei waren die Hoffnungen groß, als Investor Nicolas Berg­gruen bei Karstadt einstieg, als er vor zwei Jahren siegreich aus der Bieterschlacht hervorging – und den britischen Handelsmanager Andrew Jennings als Chef installierte. Der Großteil der Ar­beitsplätze sollte erhalten bleiben, kündigte die neue Führung damals vollmundig an. Sie entrümpelte das Sortiment, will den Laden wieder profitabel gemacht haben.

Die Motivation wird leiden

Damit das so bleibt, müssen jetzt Menschen gehen. Immerhin, so verspricht Karstadt, soll das sozialverträglich über die Bühne gehen. Den Betroffenen wäre es zu wünschen. Trotzdem: Das Signal, das Jennings mit dem Stellenabbau aussendet, ist für den Rest der Belegschaft ebenso verheerend. Denn die meisten haben sich reingekniet, waren motiviert. Das wird nicht mehr so sein. Denn wer weiß schon, wann die nächste Sparrunde droht...