Wiesbaden. Die Preise in Deutschland steigen zwar - aber so langsam wie lange nicht mehr. Sprich: Die Inflationsrate - auch Teuerung genannt - sinkt und lag im Juni bei 1,7 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit 2010. Unterm Strich profitieren die Verbraucher, etwa beim Tanken. Lebensmittel sind teurer.
Fallende Benzinpreise bremsen die Inflation in Deutschland. Waren und Dienstleistungen kosteten im Juni jedoch durchschnittlich 1,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Günstigere Energiepreise sorgten allerdings dafür, dass die Jahresteuerung nach 1,9 Prozent im Mai weiter zurückging. Damit sinkt der Preisdruck den zweiten Monat in Folge unter die Marke von zwei Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht.
Noch im Februar lag die Inflationsrate bei 2,3 Prozent. Doch im Zuge der globalen Konjunkturflaute ebbte der Ölpreis zuletzt merklich ab und führte damit auch dazu, dass die Verbraucher entlastet wurden.
Lebensmittelpreise steigen kräftig
Stärker als insgesamt hingegen stiegen die Preise für Lebensmittel: Diese kosteten im Juni 3,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Damit sei ihr Einfluss auf gesamte Teuerung größer geworden. Energie war im Juni auch vier Prozent teurer als vor einem Jahr; Haushaltsenergie legte um 4,9 Prozent zu und Tanken kostete 2,2 Prozent mehr. "Allerdings hat der Preisdruck bei Energie insgesamt allmählich nachgelassen - dies hat wesentlich zu der rückläufigen Inflationsrate beigetragen", erklärten die Statistiker.
Denn im Vergleich zum Mai verbilligten sich Mineralölprodukte um 3,2 Prozent. Kraftstoffe waren 2,9 Prozent günstiger und Preise für leichtes Heizöl gaben bereits den vierten Monat in Folge nach. Sie gingen um 4,3 Prozent zurück. Zum Vormonat mussten die Verbraucher auch für Bekleidung und Schuhe 1,5 Prozent weniger ausgeben. Unterm Strich verbilligten sich die gesamten Verbraucherpreise von Mai auf Juni um 0,1 Prozent. (rtr/dapd/afp)