Hamburg. Die deutschen Banken wollen die Sicherungsgrenzen senken. Das ist Teil einer großen Reform und bedeutet, dass die Kundengelder bei einer Bankenpleite nicht mehr in der Höhe gesichert sein würden wie zuvor.

Die deutschen Banken wollen die Einlagensicherung für die Ersparnisse ihrer Kunden einem Magazinbericht zufolge grundlegend reformieren. Unter anderem solle die sogenannte Sicherungsgrenze gesenkt werden, bis zu der die Kundengelder bei einer Bankpleite geschützt sind, berichtete das "Manager Magazin". Bislang liegt diese Sicherungsgrenze bei 30 Prozent des Eigenkapitals einer Bank.

Vollständig geschützt

Alle Einlagen eines Kunden bis zu dieser Grenze sind laut Bundesverband deutscher Banken (BdB) vollständig bei einer Bankpleite geschützt. Bei der Commerzbank wären dies laut BdB derzeit sieben Milliarden Euro pro Kunde. Die Commerzbank hat alleine 6,1 Millionen Privatkunden. Den Magazinbericht wollte der Bankenverband nicht bestätigen.

Neben der Senkung der Sicherungsgrenze strebe die Bankenbranche auch eine Beschränkung der Einlagensicherung auf Privatkunden an, berichtete das "Manager Magazin". Bislang sind vom Einlagensicherungsfonds auch institutionelle Großanleger wie Versicherungen oder Rentenkassen geschützt. Dies solle sich in Zukunft jedoch ändern. Daneben werde unter den Banken auch über eine andere Lastenverteilung diskutiert. Hierauf drängten vor allem Großbanken.

Bemessung nach Größe des Instituts

Bislang bemessen sich die Beiträge für die Einlagensicherung nach der Größe der Institute. Deshalb stammten dem Bericht zufolge zwei Drittel Gelder von der Deutschen Bank und der Commerzbank. Die Großbanken dagegen wollten die Beiträge künftig jedoch vom Risiko abhängig machen, dass eine Bank in Schieflage gerät und auf die Einlagensicherung angewiesen ist, berichtete das "Manager Magazin".

Beim Einlagensicherungsfonds der deutschen Banken handelt es sich um eine freiwillige Sicherungseinrichtung der Bankenbranche. Er sichert die Gelder von Kunden über die Grenze der gesetzlichen Einlagensicherung hinaus ab. Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind derzeit bis 50.000 Euro geschützt, ab 2011 bis zu 100.000 Euro. Auch Genossenschaftsbanken und Sparkassen haben ähnliche Schutzeinrichtungen wie die Geschäftsbanken für ihre Kunden. (afp)